Die Sterne sagen Strom als Zukunfts-Treibstoff voraus

Mercedes präsentiert die aktuelle Antriebs-Strategie. Elektrizität spielt die Hauptrolle.
Mercedes-Benz. Den Weg in die automobile Zukunft – „Road to the Future“ – legt der Daimler-Konzern dreispurig an. Anlässlich eines Technik-Tages präsentierte Thomas Weber, Vorstandsmitglied und Forschungsleiter, die Strategie der Stuttgarter Sterne. Strom soll der zukünftige Treibstoff sein. Dafür nimmt der Konzern 14,5 Milliarden Euro in die Hand. Mehr als die Hälfte davon wird in „grüne“ Technologien investiert, wie etwa Batterie-Weiterentwicklung und induktives Laden. 5,4 Milliarden kommen der Pkw-Abteilung zugute.
Effizientes Dieselaggregat
Bei allem Bekenntnis zum Strom wird den Verbrenner-Aggregaten keine Absage erteilt. Ein Beispiel ist der neue Zweiliter-Vierzylinder-Diesel, der in der noch taufrischen E-Klasse debütiert hat (220d). Sein Emissionsreduktions-Potenzial wird mit minus dreizehn Prozent CO2 und minus achtzig Prozent NOx beziffert. Als Nächstes sind die Benziner dran, sie werden einen Partikelfilter bekommen. Strom wird auch hier eine Rolle spielen, mit der Installation eines zusätzlichen 48-Volt-Bordnetzes für elektrische Unterstützung beim Anfahren, Rangieren, Boosten und Bremsenergie-Rekuperieren.
Einer der Hauptschwerpunkte liegt auf der weiteren Plug-in-Hybridisierung. Die soll von derzeit acht – S-, E- (zwei Karosserieversionen), C-Klasse (drei Varianten), GLC und GLC Coupé – bis 2017 auf zehn Modelle ausgeweitet werden. Künftig soll die angegebene rein elektrisch erzielbare Reichweite von derzeit 30 auf 50 Kilometer ausgedehnt sein. Den Anfang wird die kommende S-Klasse machen (2017). Dazu kommt im nächsten Jahr mit dem GLC F-Cell Plug-in ein Modell, das Energiegewinnung mittels Wasserstoff aus der Brennstoffzelle und Batterie-Aufladbarkeit zu 50 respektive 500 Kilometern Reichweite summiert.
Einen Impuls für die Akku-Elektromobilität hat Daimler bereits mit der Elektrifizierung einer Reihe von Modellen gesetzt. Siehe zum Beispiel B-Klasse und SLS, nicht zu vergessen die Vorgänger-Generation des Smart. Eine starke Belebung erwartet sich Daimler mit den Electric- Drive-Versionen des vor zwei Jahren neu gemachten Stadt-Flitzers: Er wird in allen Karosserie-Varianten – Zwei- und Viersitzer sowie Cabrio – mit Batteriestromantrieb auf den Markt kommen.
In Ergänzung zu diesen drei Zukunftsstraßen-Spuren wollen die Stuttgarter auch dem Faktor Services und Dienstleistungen breiten Raum einräumen. Dazu gehört die Betreuung der Infrastruktur – Ladestationen und -handling –, dazu gehört die Vernetzung mit alternativen – öffentlichen – Verkehrsmitteln. Einen großen Elektro-Auftritt hat Mercedes für den Autosalon in Paris im kommenden Herbst (1. bis 16. 10.) angekündigt: Neben dem GLC F-Cell Plug-In und dem Smart Electric Drive soll ein neues, großes Premium-Fahrzeug mit reinem E- Antrieb im Rampenlicht stehen. Basis dafür dürften die beiden Studien F 125 (von 2011) und F 015 (von 2015) sein.


Fakten
„Road to the Future“:
Verbrennungsmotoren-Optimierung: neuer 2,0-Liter-Diesel, Partikelfilter für Benziner
Hybrid-Modelle: Erweiterung auf zehn Modell-Varianten
E-Mobilität: Kombination von Brennstoffzelle und Plug-in-Technologie: GLC F-Cell, Elektrifizierung der Smart-Modellpalette (Electric Drive).
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