Über einen, der mit dem Drift spielt

Motor / 24.06.2016 • 12:03 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Das High-Performance-Coupé auf dem Hungaroring: Extraklasse. Auch beim Drift bleibt alles unter Kontrolle. Fotos: werk
Das High-Performance-Coupé auf dem Hungaroring: Extraklasse. Auch beim Drift bleibt alles unter Kontrolle. Fotos: werk

Ein sanfter Tritt aufs Gaspedal und die Umgebung weiß Bescheid. Kein Gewitter, ein M2.

bmw. Zur Aktion mit dem Gaspedal: Man kann, man muss nicht. Man kann die bayrische Kompaktrakete auch ohne weiteres unauffällig-munter vor sich hingrollen lassen. Was dann immer noch auffällt, ist das Outfit. Vor allem wenn man es frontseits betrachtet. Arnie auf Rädern. Zumindest dem Kenner zaubert es ein Lächeln ins Gesicht. Erinnerungen ans 1er M Coupé werden wach. Manche denken gar vierzig Jahre zurück, an den BMW 2002 turbo. Was war das damals doch für ein Geschoß.

Am Konzept hat sich nichts Dramatisches verändert. Hochleistungs-Sechszylinder, Hinterradantrieb. Mittlerweile von der BMW M GmbH (M steht für Motorsport) so verfeinert, angereichert mit Know-how aus dem Rennsportbereich, dass im M2 Coupé, im Gegensatz zum nervigeren M1, kontrolliertes, sicheres Fahren bis in den Grenzbereich geht. Mit Garantie sozusagen.

Racing-Version

Wir wissen’s, weil wir es dort „erfahren“ konnten, wo es am schönsten ist mit diesem Hochleistungsgerät: am Hungaroring, kurz vor der derzeit hier residierenden Formel 1. Könnte auch eine andere Umgebung sein wie etwa die Nürburgring-Nordschleife (starke M2-Bestzeit: 7,58 auf normalen Straßenreifen). Hauptsache Rennstrecke, mitunter. Denn das ist die wahre Heimat des M2 Coupé. Man kann es auch in einer Racing-Variante zu 450 PS ordern.

Wir fühlten uns mit der „normalen“ M Power auch nicht untermotorisiert: neuer Reihen-Dreiliter-Sechszylinder mit 370 PS bei 6500 U/min, 465 Nm, mit Overboost kurzfristig auf 500 zu steigern. Doppelkupplungsgetriebe mit Launch Control, leichtes Sportfahrwerk aus Alu. Papierform: 4,3 Sek auf 100, 250 km/h, abgeregelt. Mehr als ausreichend für den engen Kurs vor den Toren von Budapest.

Offen für alles

Topwerte für einen Kompaktsportler, aber noch beeindruckender: das Wie. Wie massiv, ganz ohne Zugkraftunterbrechung, der Sechszylinder seine Kraft entfaltet, wie perfekt die Kontrolle über den Heckantrieb funktioniert, wie der M2 selbst auf den Curbs nahezu unerschütterlich seine Bahn zieht, aber auch offen ist für kontrollierte Drifts wie kaum einer.

Das Werkzeug ist komplett: auf Wunsch Sechsgang-Handschaltgetriebe mit Zwischengasfunktion (dem Schaltfeinspitz ans Herz gelegt), M Differenzial an der Hinterachse für optimale Traktion, herzerwärmende Compound-Bremse in Blau, absolut verlässlich, Sportsitze, Lederlenkrad, alles maßgeschneidert aus der M Manufaktur.

Was man sonst noch alles machen kann, außer über die Finanzierung von 65.450 Euro zu sinnieren? Die „Welt der Fahrzeugvernetzung“ genießen, sich mit dem Driving Assistant vertraut machen, mit der GoPro-Kamera schnelle Runden filmen und danach am Control Display anschauen.

Oder die M Laptimer App runterladen. Macht ein Protokoll über die fahrerischen Leistungen. Das kann man mit anderen austauschen – oder auch nicht.

Absolut sattelfest, kein Respekt vor den Curbs.
Absolut sattelfest, kein Respekt vor den Curbs.
Schicker Innenraum mit sportlichen Attributen.
Schicker Innenraum mit sportlichen Attributen.

Fakten

BMW M2 Coupé

Motor: Reihen-Dreiliter-Sechszylinder, 370 PS, 465 Nm

Preis: ab 65.450 Euro

Markteinführung: bereits erfolgt

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