Schlägt jetzt die Brücke zum 911

Motor / 01.07.2016 • 13:55 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Neuer Panamera im 911er-Look: exklusive Weltpremiere in alter Berliner Motorenfabrik. Fotos: werk
Neuer Panamera im 911er-Look: exklusive Weltpremiere in alter Berliner Motorenfabrik. Fotos: werk

„Druckfrisch“ bekamen die VN in Berlin den neuen Porsche Panamera präsentiert.

Porsche. Zum Bestaunen, noch nicht zum Fahren. Das wird nachgereicht. In Berlin-Weißensee und nicht frisch vom Band in Leipzig deshalb, weil hier ein 1921 errichtetes Motorenwerk existiert, in dem ursprünglich Elektromotoren hergestellt wurden. Was nicht bedeutet, dass der neue Panamera ein Elektroauto sein wird.

In der ehemals Ostberliner Fabrik gingen zuletzt vorwiegend Heavy-Metal-Konzerte in Szene. Allerdings hat die Neuauflage des Panamera auch nichts mit Heavy Metal am Hut. Im Gegenteil: Der „Sportwagen unter den Luxuslimousinen“ ist leichter geworden, schlanker, zeigt weniger Speck, aber mehr Muskeln. Und seine Falten geben ihm jetzt eine gewisse sportliche Härte. Man denkt an Le Mans. Das glückliche Siegertrio der 24 Stunden dieses Jahres war auch dabei in Weißensee. Zusammen mit einer überschaubaren Zahl von Beobachtern der Motor-Szene.

Preis Nebensache

Der Show-Anteil hielt sich in Grenzen. Der Panamera blieb Alleinunterhalter. Komplett neu entwickelt geht der viertürige deutsche Gran Turismo ins Rennen um eine wohlbetuchte Kundschaft in aller Welt, der es auf ein paar zehntausend Euro mehr oder weniger nicht ankommt. Hauptsache besonders, Hauptsache anders, Hauptsache stark und schnell. In Österreich ist eine solche Klientel eher rar. In oligarchisch dominierten Ländern oder dort, wo die Ölquellen sprießen, gehört in der High Society auch ein Panamera zum Sammelgut.

Der Neue kommt den hohen Ansprüchen mit schwäbischer Gründlichkeit entgegen. Motoren und Getriebe neu konstruiert, das ebenfalls neue Fahrwerk rühmt sich der Perfektion, das Anzeige- und Bedienkonzept gibt sich „zukunftweisend interpretiert“. Sieht auch so aus.

Die „Grenzen zwischen der Welt der anspruchsvollen Sport- und der komfortablen Reisewagen“ erweitert die zweite Generation des Panamera zudem mit Fahrdynamik-Highlights wie der Hinterachslenkung, dem aktiven Wankausgleich und der Dreikammer-Luftfederung.

Stilistisch unternimmt der Panamera jetzt das, was man eigentlich schon ursprünglich von ihm erwartet hatte. Er schlägt die Brücke zu Porsches Stil-Ikone 911. Gestreckte Proportionen, ausgeprägte Schultern, flachere Dachlinie. Das Rundlich-Bummelige ist weg. Der Luxus bleibt. Mit etwas weniger Kopffreiheit heckseits allerdings. Schönheit hat Vorfahrt.

Und es bleibt „Raum für Passion“. Im Zentrum des Kombiinstruments überlebt der Drehzahlmesser analog – als Hommage an den 356 A des Jahres 1955. Unter der Haube hat nichts überlebt. Alles neu unterm edlen Blech. Drei Biturbo-Direkteinspritzer zieren die Markteinführung: Turbo (550 PS), 4S (440 PS) und 4S Diesel (422 PS).

Ebenfalls neu: das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe für alle Panameras. Längst bewährt: der permanente Allradantrieb.

Die Streckung hat dem Panamera gutgetan.
Die Streckung hat dem Panamera gutgetan.
,,Advanced Cockpit“: berührungssensitiv.
,,Advanced Cockpit“: berührungssensitiv.

Fakten

Porsche Panamera

Motoren: drei Biturbo-Direkteinspritzer, V8 (550 PS), V6 (440 PS), V8 Diesel (422 PS)

Preise: ab 133.584 Euro (Panamera 4S), 136.200 Euro (4S Diesel), 186.731 Euro (Turbo)

Markteinführung: ab 5. November

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