Der Starkstrom-Kombi für Pendler
Eindruck: Wer Strecken unter 30 Kilometer fährt und die Möglichkeiten zum Laden der Batterie hat, fährt tatslächlich emissionsfrei. Einschränkungen gibt es wenige. So ist das Gepäckabteil ein wenig kleiner und die maximale Zuladung geringer.
Passat unter Strom: Als Plug-In-Hybrid wird der Kombi auf Kurzstrecken zum Sparmeister.
VW. VW-Manager bezeichnen es als „Brücken-Technologie“. Plug-in-Hybride sollen den Weg zum rein elektrischen Fahren bereiten. VW setzt seine Fahrzeugflotte Schritt für Schritt unter Strom. Bei immer mehr Modellen des Konzerns soll diese Antriebsform Einzug halten.
Ein Blick unter die Motorhaube erklärt, wie das mit der Kraft der zwei Herzen funktioniert. Links ein 1,4-Liter-Benzinmotor, rechts die Elektroeinheit aus E-Motor und Ladegerät. Gekoppelt sind die Motoren mit einem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.
Soweit die Technik-Theorie: In der Praxis bietet VW mit dem Passat GTE einen Sparmeister auf Kurzstrecken. Bis zu 50 Kilometer, sagt der Hersteller, fährt der praktische Kombi rein elektrisch. Auch das eher Theorie: aber gute 30 Kilometer schafft er, als Stromer angetrieben vom 115-PS-E-Motor, allemal. Wer am Arbeitsplatz Strom tanken kann, kommt auch ohne einen Tropfen Sprit wieder zurück nach Hause. Kurzstrecken-Pendler fahren damit emissionsfrei.
Die Fahrleistungen sind selbst im reinen Elektrobetrieb sehr ordentlich. Für sportlich ambitionierte Fahrer hat VW einen GTE-Schalter in der Mittelsäule. Wird er gedrückt, schaltet sich der Verbrenner zu und es stehen 218 PS Systemleistung (400 Nm Drehmoment) bereit. Aus dem Sparmeister wird so ein Spaßmobil, dessen Verbrauch schnell weit vom Normverbrauch (1,6 Liter auf 100 Kilometer) zu liegen kommt (um die sieben Liter).
Nur geringe Einschränkungen
In der Praxis, das hat der ausführliche VN-Test gezeigt, funktioniert die Brücken-Technologie von VW bestens. Einschränkungen gibt es nur wenige. Die Batterie für den E-Motor nimmt dem Kofferraum ein wenig Platz. Sie ist am Fahrzeugboden vor der Hinterachse verbaut. Im Vergleich zum herkömmlichen Passat verringert sich das Ladevolumen von 650 auf 483 Liter. Auch die maximale Zuladung des 1,7 Tonnen schweren Kombis fällt ein wenig geringer aus (515 statt 660 Kilogramm). Das sind allerdings Kleinigkeiten. Schwerer ins Gewicht fällt der Anschaffungspreis (49.220 Euro), der sich selbst bei hoher Laufleistung kaum amortisiert. Allerdings: Auf Kurzstrecken gibt es das gute Umweltgewissen serienmäßig – und das ist unbezahlbar.
Fakten
Motor/Antrieb: Plug-in-Hybrid mit 1,4-Liter-Benziner und 156 PS sowie E-Motor mit 85 KW; Systemleistung: 218 PS und 400 Nm Drehmoment; Frontantrieb, 6-Gang-DSG-Getriebe
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 7,6 Sekunden; Spitze 225 km/h, Verbrauch 1,6 Liter (37 g CO2/km),
Preis: ab 49.220 Euro; Testwagen: 53.277 Euro
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