„So breit aufstellen wie möglich, um Marktschwankungen auszugleichen“

Motor / 16.12.2016 • 12:51 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der VW Golf bleibt das meistverkaufte Auto Österreichs. Anfang Jahr folgt das Faceliftmodell des Bestsellers. Foto: werk
Der VW Golf bleibt das meistverkaufte Auto Österreichs. Anfang Jahr folgt das Faceliftmodell des Bestsellers. Foto: werk

Vorläufige Bilanz 2016: Porsche Holding Salzburg setzt erstmals eine Million Autos ab.

Wien. (VN-bkh) Der österreichische Automarkt 2016 entwickelt sich positiv. Voraussichtlich werden rund 325.000 Neuzulassungen erreicht. „Das hätten wir nicht erwartet“, so Alain Favey, Geschäftsführer und Sprecher der Porsche Holding Salzburg. Sein Beitrag: Mit allen Konzernmarken hält der Fahrzeugkonzern in Bezug auf Pkw bei einem Marktanteil von 34,5 Prozent.

Den zu steigern ist nicht Priorität des Import-, Groß- und Einzelhandelsunternehmens. Favey: „Da haben wir keinen Druck.“ Expansion steht sehr wohl auf dem Programm, auf Basis der – vorläufigen – Erfolgsbilanz für 2016: Erstmals verkaufte die Holding mehr als eine Million Fahrzeuge: 719.000 Neu- und 281.000 Gebrauchtwagen.

Risiko minimieren

Die Porsche Holding visiert eine noch breitere Aufstellung als bisher an, um Marktschwankungen ausgleichen zu können. Favey: „Damit machen wir uns krisenfest.“ Derzeit ist das österreichische Unternehmen mit Sitz in Salzburg als Importeur, Groß- und Einzelhändler in 26 Ländern präsent: in Europa (Zentral- und CEE-Raum), in Südamerika (Kolumbien, Chile) sowie in China. Im September wurde mit Malaysia der erste Schritt in die ASEAN-Region gesetzt. Brunei steht als Nächstes auf dem Programm.

Das bisherige 2016er-Ergebnis in Österreich, mit 120.000 Fahrzeugen, ist sichtbar an der dominanten Volkswagen-Gruppenpräsenz in den Statistiken: Derzeit sind vier Konzernmarken unter den ersten zehn, mit VW auf dem 1., Skoda auf dem 3., Audi auf dem 6. und Seat auf dem 9. Rang. In der Typenwertung rangieren sieben Modelle auf den ersten zehn Plätzen, angeführt vom VW Golf. Dahinter platzierten sich Skoda Octavia (2.), VW Tiguan (3.), VW Polo (4.). Der Skoda Fabia ist 6., der Seat Ibiza ist 8., der VW T6 ist 9. Festgestellt wird ein anhaltender Trend zu Allradmodellen. Gesamt sind es 23,7 %, bei den Konzernmarken werden 36,8 % 4×4-Versionen gekauft. Nummer eins ist der Tiguan mit bis November 4035 Zulassungen.

Erfolgreiche Marken

Auch die Top-Marken behaupten sich gut. Porsche bilanziert mit 1290 verkauften Fahrzeugen. Steigern konnte sich auch die Einspur-Marke Ducati, um 7,1 % auf 785 Einheiten gegenüber 2015.

Fortschritte vermeldet der Österreich-Importeur für die VW-Marken in Bezug auf die Erledigung der Diesel-Thematik. Bis Anfang Dezember waren von den 388.000 betroffenen Modellen mit EA189-Selbstzünder 175.000 zur Umrüstung freigegeben. 84 % der Fälle sind bis dato abgewickelt. Die ausständigen Adaptierungen sollen bis Herbst 2017 abgeschlossen sein.

Der Ausblick für 2017: Erhaltung der Stabilität in Österreich, Optimismus für eine weitere Erholung der CEE-Märkte, Beibehaltung des Konzern-Status. Untermauert werden soll das unter anderem mit einer E-Mobilitäts-Offensive (gestützt aufs neue Förderungsprogramm) – siehe aktualisierter VW e-Golf –, Konzentration auf die Digitalisierung im Handel, bei der Klientenbetreuung und für die Kundenbewertung, mit dem neuen Portal „car.advisor“, das ab der Vienna Auto Show aktiv sein wird.

Wir haben keinen Druck, unseren Marktanteil zu erhöhen.

Alain Favey

Fakten

Absatz Einzelhandel bis Nov.: 719.000 Neu- (+ 7,2 %) 281.000 Gebrauchtwagen (+ 9,4 %)

Handelsbetriebe: 644 (plus 16)

Mitarbeiter: 35.500 (plus 2400)
Österreich-Markt 2016 allgemein: voraussichtlich 325.000 Fahrzeuge – plus 5,3 %.

Marktanteil VW-Konzern-Marken in Österreich: 34,5 %.

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