Praktischer Kleindarsteller ohne unnötigen Firlefanz

Motor / 30.12.2016 • 13:01 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Eindruck: wendiger und praktischer Kleinwagen für kurze Wege, der sich beim Komfort auf das Wesentliche konzentriert. Mit maximal 912 Litern Stauvolumen im Gepäckabteil geht der Space Star durchaus als geeignet motorisierter Einkaufswagen durch.

Eindruck: wendiger und praktischer Kleinwagen für kurze Wege, der sich beim Komfort auf das Wesentliche konzentriert. Mit maximal 912 Litern Stauvolumen im Gepäckabteil geht der Space Star durchaus als geeignet motorisierter Einkaufswagen durch.

Mit seiner Einfachheit kann der Space Star im normalen Auto-Alltag durchaus punkten.

mitsubishi. Der Space Star ist ein genügsamer Kleinwagen, der hinreichend vermittelt, dass im ganz normalen Autoalltag die Reduktion auf die Einfachheit in Kombination mit dem praktischen Wert solider Eigenschaften durchaus keiner Verzichtserklärung gleichkommen muss. Um den Winzling zusehends in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken, hat Mitsubishi ihm nun eine Frischekur verpasst, die sowohl nach außen als auch nach innen wirken soll. Die 3,80-Meter-Kurzware glänzt mit Gitter-Grill und Chromeinfassung, neuen Front- und Heckschürzen sowie Rückleuchten in LED-Technik und neuem Dachspoiler zwecks besserer Aerodynamik. Wer, wie wir im VN-Test, im Space Star der „Invite“-Ausstattungslinie unterwegs ist, wird an Bord so angenehme Zutaten wie Klimaautomatik, Tempomat, Licht- und Regensensor sowie Bluetooth vorfinden. Mit optionalen Komfort- und Sicherheitsfeatures wie Navi-Infotainment oder Parksensoren steht der Nippon-Mini eigentlich schon richtig gut da. In der Gesamtschau herrscht im Innenraum nüchterne Sachlichkeit vor, die aber auch frei von Firlefanz im Cockpit ist.

Es ist erstaunlich, wie viel Platz der kleine Fünftürer dank vergleichsweise weit auseinanderliegender Achsen bietet. So ergibt sich ein relativ bequemes Ein- und Aussteigen. Zudem sorgt der beachtliche 2,45-Meter-Radstand für ordentlichen Geradeauslauf und verhindert gröbere Nickschwingungen. Das ausgewogene Fahrwerk erzeugt zusammen mit den kräftigen Bremsen ein sicheres Gefühl. Der Fronttriebler zieht leicht untersteuernd stabil durch Kurven.

Unterwegs mit dem Space Star kann man sich bisweilen aber nicht des Eindrucks erwehren, dass man schon von ehrgeizigen Kompaktklasslern nicht recht ernst genommen wird. So kommt es schon vor, dass einem an der Stadteinfahrt auf der Hauptstraße frech die Vorfahrt genommen wird. Der Ärger darüber ist indes schnell verflogen, wenn es im Zentrum dann um die Parkplatzsuche geht. Der Autozwerg findet praktisch immer eine Lücke.

Ein Turnschuh auf Rädern ist der Mini-Japaner mit seinem 1,2-l-Dreizylinder-Benziner sicher nicht. Das Motörchen leistet 80 PS, genügend Kraft, um etwa im Stadtverkehr recht flott von der Ampel wegzukommen. Aber auch bei Überlandfahrten werkelt das allzeit unüberhörbare Aggregat ganz wacker. Wer fleißig schaltet, kann durchaus zügig vorankommen. Bei allfälligen Überholmanövern empfiehlt sich allerdings in jedem Fall eine vorausschauende Fahrweise, denn gerade bergauf schwächelt der Space Star in seinem Vorwärtsdrang schon etwas und wirkt ziemlich angestrengt.

Der Dachspoiler verleiht dem Winzling sogar Pfiff.
Der Dachspoiler verleiht dem Winzling sogar Pfiff.
Viel Hartplastik, aber modern gestaltetes Cockpit.
Viel Hartplastik, aber modern gestaltetes Cockpit.
Nicht großartig auffällig, aber dennoch sehr ansehnlich stellt sich der Space Star dar. Fotos: vn/steurer
Nicht großartig auffällig, aber dennoch sehr ansehnlich stellt sich der Space Star dar. Fotos: vn/steurer

Fakten

Motor/Antrieb: 1,2-l-Dreizylinder-Benziner, 80 PS, 106 Nm bei 4000 U/min, 5-Gang-Schaltgetriebe, Vorderradantrieb

Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 11,7 Sek., Spitze: 180 km/h, Normverbrauch: 4,1 l (96 g CO2/km), Testverbrauch: 5,6 Liter

Preis: Grundpreis (ab 1.1.2017): 10.490; Testwagen: 11.990 Euro