Geballte Kraft im feinen Anzug

Motor / 21.04.2017 • 14:32 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Ästhetik und Agilität im Gleichklang : 750d xDrive mit Quadturbo-Dieselpower unter der Haube. fotos: steurer
Ästhetik und Agilität im Gleichklang : 750d xDrive mit Quadturbo-Dieselpower unter der Haube. fotos: steurer

Topdiesel-Siebener von BMW lässt die Muskeln spielen und offeriert lässigen Luxus.

bmw. Auch auf die Gefahr hin, dass der eine oder die andere vielleicht jetzt widersprechen mögen! Aus subjektivem Empfinden heraus ist es jedenfalls nicht übertrieben, zu behaupten, dass in der Nobelklasse der aktuelle 7er-BMW Ästhetik, Agilität und Autorität auf zwei Achsen eindrucksvoll zur Schau stellt, hingegossen im eleganten Blechkleid.

Im Gleichklang aus Luxus und Länge sowie Kraft und Komfort spielen die Münchner Autobauer mit ihrem Topmodell im First-Class-Genre zweifelsohne eine Hauptrolle. Mit dem Flaggschiff auf Erfolgskurs unterwegs, hat BMW noch einmal nachgelegt. Der Luxusliner fährt mittlerweile auch mit einem Hochleistungsdieselmotor an Bord vor, der die 5-Meter-Limousine gleichsam zum eilfertigen Straßenkreuzer macht.

Was unter der imposanten Motorhaube des 750d xDrive werkelt, ist der weiterentwickelte Sechszylinder-Selbstzünder, der mit Macht hören und spüren lässt, welche Pracht in ihm steckt. Das kernige 3,0-l-Triebwerk, dem gleich vier Turbos ordentlich Luft ins Kaminfeuer blasen, mobilisiert 400 PS. Dass schließlich auch das maximale Drehmoment von gewaltigen 760 Nm mächtig Dampf auf die Kurbelwelle drückt, das konnten wir im VN-Test unvermittelt er-fahren. Was auch leistungsgierige Autofans im feinen Nadelstreif am Topdiesel gefallen dürfte, ist, dass die Nobelkarosse kein plumper Asphalt-Prügler ist, sondern souveräner Straßenfeger. Dazu passt die Tonlage. Der Klang des Quad-Turbo-Diesel ist weniger hektisch-heiseres Grollen, sondern vielmehr satt-sonores Bollern. Das Triebwerk hängt ohne Verzögerung am Gas und schüttelt das Turbo-Loch locker ab. So zieht der 750d xDrive denn auch wie von der Sehne gelassen an.

Kein Antritt, kein Anstieg und keine Überholsituation, welcher sich der Motor nicht gewachsen zeigt. Neben dem Gaspedal gibt auch der Fahr­erlebnisschalter die Gangart vor. Im Sport-Modus wirkt die Luxuslimousine, die trotz Stahl-Alu-Carbon-Leichtbaukonzept immer noch knapp zwei Tonnen auf die Waage bringt, so als spanne sie einem ungestümen Temperamentsbolzen gleich die Muskeln an. Infolge Allradantrieb, Allradlenkung und modernster Fahrwerktechnik nimmt der Siebener etwa bei forcierter Fahrt über Landstraßen spurtreu auch enge Kurven ohne zu wanken.

Zum kraftvollen Beschleunigungsvermögen bei gleichzeitig hoher Laufruhe trägt auch die ebenso elastisch wie exakte Achtstufen-Automatik bei. Gar zum Komfort-König wird der wuchtige Dieseltyp auf Langstreckenfahrten über die Autobahn; mittels Luftfederung samt Niveauregelung und adaptiven Dämpfern werden sogar gröbere Bodenwellen regelrecht ausgebügelt. So lässt’s sich bequem und rückenschonend reisen, dabei verblüfft der Siebener sogar durch moderate Trinksitten.

Markanter Auftritt auch durch die wuchtig-dynamische Heckpartie.
Markanter Auftritt auch durch die wuchtig-dynamische Heckpartie.

Fakten

Motor/Antrieb: Sechszylinderdiesel, Quadturbo, 400 PS, 760 Nm/2000-3000 U/min, Allradantrieb, Achtgangautomatik

Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 4,5 Sek., Spitze: 250 km/h (abg.), Verbrauch: 5,9 l (149 g Co2/km), Testverbrauch: 8,2 l Diesel

Preis: Serienausstattung: 123.000 Euro, Testwagen: 162.667 Euro

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