Ein Arbeitstier mit guten Manieren

Eindruck: 28 Zentimeter Bodenfreiheit und Allradantrieb: der Toyota Hilux fährt auch noch dort, wo längst keine Straße mehr ist. Aber auch auf Asphalt bietet das Pick-up jetzt sehr ordentlichen Komfort. Schwäche: großer Wendekreis.
Pick-up-Legende von Toyota macht längst nicht nur mehr auf Baustelle eine gute Figur.
Toyota. Wir haben mit dem Toyota Hilux bei ersten Testfahrten schon die Wüste Namibias durchquert. Jetzt haben ihm die VN auf heimischem Terrain auf den Zahn gefühlt. Schnee statt Sand, Anstiege statt flaches Land – die Pick-up-Legende beweist bei unterschiedlichsten Bedingungen Allround-Qualitäten. Der Hilux fährt auch dort, wo keine Straße mehr ist. Und weil er als unkaputtbar gilt, hat der Toyota Hilux auf den Baustellen dieser Welt eine riesige Fangemeinde. Als Arbeitstier genießt das Geländefahrzeug mit Ladefläche beste Reputation. Toyota hat ihm mit der Neuauflage auch Manieren beigebracht. Die alten Stärken sind geblieben. Neu ist ein Fahrkomfort, wie man ihn bisher nicht kannte. Auch auf Asphalt und langen Autobahnstrecken lässt sich der Lastesel mühelos bewegen. Gut gedämmt, ist jetzt auch der Geräuschkomfort erste Sahne.
Längst zählen in Europa auch Privatkunden zu den Käufern von Pick-ups. Mountainbikes und Surfbretter lösen Euro-Paletten auf der Ladefläche ab. Mit Pkw-ähnlichen Fahreigenschaften fordert der Hilux kaum mehr Kompromisse. Was geblieben ist sind gewisse Einschränkungen bei der Handlichkeit. Den entsprechend großen Wendekreis schuldet das Pick-up dem 3,1 Meter langen Radstand. Andererseits bietet der Hilux Platz in Hülle und Fülle. Bei der getesteten Variante mit Doppelkabine finden bis zu fünf Erwachsene ausreichend Platz. Hinten sitzen Passagiere mit viel Beinfreiheit, aber auch ziemlich aufrecht. Gut ausgestattet lässt das alltagstaugliche Arbeitstier keine Annehmlichkeiten vermissen.
An Verzicht könnte man denken, wenn man einen Blick auf die Leistungsdaten wirft. Toyota bietet den Hilux mit einem 2,4-Liter-Dieselaggregat an, das 150 PS leistet. Ob das für ein 5,3 Meter langes Pick-up mit bis zu 3,2 Tonnen Anhängerlast ausreichend ist? Die Antwort fällt eindeutig aus: Ja. Der kurz untersetzte erste Gang und das hohe Drehmoment von 400 Nm lassen keine Zweifel aufkommen. Der Hilux kennt nur eine Richtung: nach vorne – egal, welches Hindernis da auch wartet.
Mit nur 7,8 Litern Verbrauch (8,2 Liter im VN-Test) zeigt sich der Hilux auch beim Verbrauch von der besten Seite. So gute Manieren haben sich Lob verdient.



Fakten
Motor/Antrieb: 2,4-Liter-Diesel mit 150 PS; 400 Nm Drehmoment, 6-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 12,8 Sekunden, Spitze bei 175 km/h, Verbrauch 7,8 Liter (204 g CO2/km), Test: 8,2 Liter
Preis: ab 30.890 Euro; Testwagen: 49.176 (netto: 40.980 Euro).
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