Reichweitensorgen kennt der Opel Ampera-e keine

Motor / 28.04.2017 • 12:58 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Hohe Reichweite und Fahrleistungen eines Sportwagens: Der Ampera-e kann, was sonst nur die viel teureren Modelle von Tesla können.
Hohe Reichweite und Fahrleistungen eines Sportwagens: Der Ampera-e kann, was sonst nur die viel teureren Modelle von Tesla können.

Realistische 380 Kilometer in der Praxis: erste Fahreindrücke mit dem Ampera-e.

Opel. Reichweite in Tesla-Dimensionen zu einem Bruchteil des Preises: Opel bringt mit dem Ampera-e das erste E-Auto mit mehr als 500 Kilometern offizieller Reichweite unterhalb der Luxusliga. Allerdings kämpft der Hersteller mit Lieferengpässen und kann deshalb nicht alle Märkte gleichzeitig bedienen. Österreichs Opel-Händler müssen vorerst auf den Ampera-e verzichten. Frühestens im Sommer 2018 zu noch nicht bekannten Preisen, heißt es von Opel auf VN-Anfrage.

Erste Fahreindrücke gibt es dennoch schon. So verzichtet der 4,17 Meter lange Fünftürer optisch komplett auf Futurismus, kommt gefällig, aber konventionell daher. Der Innenraum ist angenehm praktisch und viel geräumiger, als es die Außenabmessungen erwarten lassen, auch der Kofferraum ist überdurchschnittlich groß. Prunkstück des Ampera-e ist die extra große Batterie. 60 kWh an Stromvorrat fasst sie, rund doppelt so viel wie bei den meisten Konkurrenten. Im offiziellen NEFZ-Testzyklus reicht der Speicher für 520 Kilometer, nach der realistischeren WLTP-Norm sind es immer noch 380 Kilometer. Auch hier schlägt der Opel Modelle wie BMW i3, Renault Zoe und den VW E-Golf deutlich. Noch weiter kommt man theoretisch nur in den viel teureren Teslamodellen. Bei ersten Testfahrten in Norwegen erwiesen sich die Herstellerangaben als realistisch. 385 Kilometer zeigte der Bordcomputer bei Fahrtantritt mit voller Batterie, nach 146 Kilometer Fahrt wären laut der Anzeige im Cockpit noch 264 weitere möglich. Der bange Blick auf die Reststreckenanzeige entfällt also. Stattdessen kann man entspannt die dynamischen Vorzüge des Elektroantriebs ausreizen. Lähmt die Sorge um den Stromvorrat bei vielen anderen Elektroautos den Gasfuß, darf man hier bedenkenlos zutreten: Die Batterie versorgt einen 204 PS und 360 Nm starken Elektromotor mit Energie, der für sportwagenhafte Beschleunigung sorgt. Tempo 50 ist nach 3,2 Sekunden erreicht, nach weiteren 4,1 Sekunden zeigt der Tacho dreistellig an. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h.

150 Kilometer in einer Stunde

Aufgeladen wird der Ampera-e idealerweise an einer CCS-Schnellladesäule, wo in einer halben Stunde ein Vorrat für 150 Kilometer Fahrt aufgenommen wird. Alle anderen Lademöglichkeiten sind deutlich langsamer, da der Bordlader lediglich 7,5 kW leistet und die Leistungsfähigkeit üblicher 22-kW-Ladesäulen oder Wallboxen nicht ausreizt. Zur exakten Ladedauer macht Opel jedoch keine Angaben.

Der Ampera-e kommt frühestens im Sommer 2018 nach Österreich.
Der Ampera-e kommt frühestens im Sommer 2018 nach Österreich.

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