Highech in zeitlosem Kleid verpackt

Fazit nach 16.524 gefahrenen Testkilometern: Überzeugend sind das Qualitätsniveau und die quattro-Sicherheit. Der Audi A3 schaut zudem richtig schick aus. Minus: Das teure Navi ist noch lernfähig, recht kerniger Dieselsound.
Deutsches Auto pur der A3. Wahrscheinlich das deutscheste unter den deutschen.
Audi. Weshalb so dramatische Feststellungen gerade in der finalen Beurteilung unseres Dauertest-Audi? Weil es viel über seinen Charakter aussagt. Und erhellend wirkt auf die Frage nach dem Liebhaber-Preis für ein kompaktes Auto, das eigentlich nicht viel Aufsehens von sich macht.
Er ist, in gutem Sinn, dem Grunde nach konservativ. Was das Äußere betrifft entspricht der A3 genau dem, was Audi schon seit jeher betreibt: die Entwicklung des hauseigenen Gestaltungsstils in ganz kleinen Schritten. Dafür erntet das Audi-Design mitunter den Vorwurf, nicht gerade aufregend zu sein. Audi-Eigner regt das gar nicht auf.
In Sachen Markentreue stehen sie an vorderster Front. Im steten Bewusstsein, dass ihr Auto bei Weitem nicht so schnell alt aussieht wie die Produkte anderer Marken im Premiumsegment.
Das gilt nicht nur fürs unaufgeregte Gestalten, sondern für die gesamte Art und Weise, wie die Ingolstädter Bayern, im Wettbewerb mit eigenen Landsleuten und Schwaben, ihre Erzeugnisse herstellen: grundsolid bis in den Laderaum hinein, mit Materialien im Stil „Auto fürs Leben“ und treu der Devise „Vorsprung durch Technik“.
Allein wie die Tür ins Schloss fällt, tresorartig, weiß man: Das ist ein deutsches Auto. Und wenn das einige Male gemacht hat, hört man es blind heraus: Aha, ein Audi. So in etwa war das gemeint mit dem deutschen Auto, dem „sport quattro“ A3. Da ist Hightech drin, die andere nicht haben. Oder zumindest noch nicht so lange. Und nicht so routiniert, kaum in dieser geballten Form.
Was da alles an Begehrenswertem drin steckt (wir haben es in Teil 3 unseres Testberichts aufgelistet) hat natürlich seinen Preis. Von den S-Line-Rädern im Fünf-Speichen-Design über die makellos ausgeformten Sportsitze bis hin zum Audi-exclusiv-Innenleben in Titanschwarz.
Komplexe Navigation
Sie nehmen’s sehr genau mit der Qualität und dem Technik-Vorsprung, die Audi-Leute. Ihr Ehrgeiz lässt sie Techniken mit einem großen Leistungsumfang entwickeln. So groß, dass man sie teils eifrig einstudieren muss. Und dann aber gelegentlich doch nicht ans Ziel kommt. Der komplexen Navi-Logistik wegen? Oder weil es so schön kompliziert ist, obwohl es einfach auch ginge?
Fehlgeleitet
Direkt angesprochen ist hier die hochwertige ,,MMI Navigation plus“ zum herben Kostenpunkt von 2642 Euro. Sie arbeitet im Zusammenwirken mit dem spektakulären Virtual Cockpit. Die hohe Qualitätsanmutung lässt einem gar nicht auf die Idee kommen, manchmal auch fehlgeleitet zu werden. Und wenn es dann doch einmal passiert, kommt Ungläubigkeit auf. Warum sind wir jetzt an diesem unerwünschten Ort? Und warum hat es uns nicht rechtzeitig zurückgeschickt, das mega-clevere Hilfswerk im Audi A3?
Haben wir uns schuldhaft verirrt? Oder macht dieses System nicht nur Gutes? Sogar in einem so perfekten deutschen Auto, das sich, quattro-gestützt, besser einer Gefahr entzieht als jedes andere seiner Klasse.

Fazit nach 16.524 gefahrenen Testkilometern: Überzeugend sind das Qualitätsniveau und die quattro-Sicherheit. Der Audi A3 schaut zudem richtig schick aus. Minus: Das teure Navi ist noch lernfähig, recht kerniger Dieselsound.

Fazit nach 16.524 gefahrenen Testkilometern: Überzeugend sind das Qualitätsniveau und die quattro-Sicherheit. Der Audi A3 schaut zudem richtig schick aus. Minus: Das teure Navi ist noch lernfähig, recht kerniger Dieselsound.




Fakten
Motor/Antrieb: 2,0-Turbodiesel, 150 PS/110 kW Leistung, 340 Nm Drehmoment, Sechsgangschaltung, Allradantrieb
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 8,3 Sekunden, Spitze 214 km/h; Normverbrauch 4,8 l (125 g CO2/km), Testverbrauch 6,3 l
Preis: 38.591 Euro, Testfahrzeug 49.155 Euro