„Weniger Sozialneid als Anerkennung für Technologie“

Motor / 15.09.2017 • 12:54 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
„Weniger Sozialneid als  Anerkennung für Technologie“

Mercedes-Benz Die Kurve kennt nur eine Richtung: nach oben. Mercedes-Benz macht in Österreich derzeit vieles richtig. Das zeigen die jüngsten Absatzzahlen. Seit Marc Boderke (48) vor gut einem Jahr die Verantwortung für den heimischen Markt übernommen hat, legt Mercedes-Benz kräftig zu. Allein in diesem Jahr liegt das Plus bei 17 Prozent, während die direkten Wettbewerber Audi und BMW mit rückläufigen Zulassungszahlen zu kämpfen haben. „Österreich macht richtig Laune“, sagt der Automanager, der auch die Märkte in Polen und Tschechien verantwortet. Dem erklärten Ziel, so rasch wie möglich die Nummer eins zu werden, ist Mercedes näher gekommen. „Februar und August waren wir ganz vorne. Das ist aber noch nicht nachhaltig die Nummer-1-Position, die wir anstreben“, so Boderke im VN-Gespräch. Aber die Richtung stimme. Gedreht wurde an verschiedenen Stellschrauben, um die Potenziale besser auszuschöpfen. Auch im Marketing und Flottengeschäft, das stark vom Imagewandel der Marke profitiert. Man werde nicht mehr ausschließlich als Marke für Geschäftsführerfahrzeuge wahrgenommen. „Weniger Sozialneid als Anerkennung für neueste Technologie“, bringt es Boderke auf den Punkt und nennt Zahlen. Allein im Flottengeschäft habe man um 25 Prozent zugelegt. Und das sei erst der Anfang.

Die aktuellen Herausforderungen der Branche beschäftigen auch Mercedes-Benz. Die Diskussion um Dieselfahrverbote habe zu einer Verunsicherung der Kunden geführt. Die Phase der Verunsicherung werde sich früher oder später normalisieren, ist Boderke überzeugt. Der eine oder andere werde jetzt zu einem Benziner greifen. Langfristig habe der Dieselmotor aber schon wegen der CO2-Thematik seine Perspektive. „Die neue Motorengeneration, die wir einführen, ist extrem sauber“, gibt der Automanager einen Ausblick. Mit den aktuellen Euro-6-Diesel sei man, so ist Boderke überzeugt, absolut sicher.

Mercedes setzt in Österreich weiter auch auf Dieselmotoren, stellt aber rechtzeitig die Weichen für eine elektrische Zukunft. „Wir stellen uns so auf, dass wir flexibel die Mengen ausbringen können, die erforderlich sind. Wenn die Kunden sagen: so jetzt, dann sind wir bereit.“ Allerdings sei die Nachfrage derzeit noch nicht so groß. „Die Vorbehalte zu Reichweiten und Ladeinfrastruktur sind noch zu groß, um das Thema in die Breite zu bringen.“ Es sei noch Aufwand notwendig, um die Rahmenbedingungen zu verbessern.

„Die neue Motorengeneration, die wir einführen, ist extrem sauber.“

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