Tauglicher Teilzeitstromer

Als Plug-in-Hybrid befördert das Nippon-SUV auf kurzem Wege das Öko-Gewissen.
mitsubishi So läuft das, es braucht manchmal nur den richtigen Ankick, und schon kann sich das Blatt wenden. So rücken infolge der Abgas-Affäre und dem Diesel-Debakel mit drohenden Fahrverboten unvermittelt die Alternativ-Antriebe wieder verstärkt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Nachdem das Öko-Gewissen an Bord gleichsam immer häufiger mitfährt, kommen denn auch die Stromer im Straßenverkehr einigermaßen auf Touren.
Was die neu aufkommende Elektro-Liga angeht, mischt Mitsubishi seit einige Jahren eigentlich mit dem SUV Outlander als Plug-in-Hybrid schon vergleichsweise erfolgreich mit. Tatsächlich ist der an der Steckdose aufladbare Elektro-Benziner-Mischling in seiner Sparte ein inzwischen sehr nachgefragter Typ, die Verkaufszahlen für den PHEV (Plug-in-Hybrid Electric Vehicle) sprechen jedenfalls dafür.
Um den Teilzeitelektriker weiter so in der Erfolgsspur zu halten, hat Mitsubishi den Akku-SUV jüngst auch weiter aufgewertet. Die Modellpflege umfasst die per Taste wählbare neue EV-Priority-Funktion, über die der PHEV-Outlander etwa im Stadtverkehr nun so lange wie möglich im Elektrobetrieb gehalten werden kann, ohne dass sich der Verbrennungsmotor zuschaltet. Außerdem verfügt der Steckdosen-Stromer nun auch über eine elektronische Parkbremse sowie einem neuen Fahrassistenzsystem in der Kombination aus Totwinkelwarner und Ausparkhelfer. Was dem Öko-SUV noch das gewisse Extra gibt, sind zwei im Laderaum verbaute, mit maximal 1500 Watt belastbare 230-Volt-Steckdosen – eine praktisch autarke Energiequelle für unterwegs. Zuvor ins Auto eingespeister Strom lässt sich beispielsweise für das Aufladen eines Laptops abzapfen.
Am ausgeklügelten Antrieb des stadtfein gekleideten Teilzeitstromers hat sich kaum etwas geändert. Der PHEV-Outlander zelebriert weiter das Zusammenspiel eines 121 PS kräftigen Benzinmotors über der Vorderachse sowie je eines Elektromotors mit 82 PS vorne und hinten – wodurch der Nippon-Allrounder gleichsam zum Allradler wird – und einem 12 kWh großen Lithium-Ionen-Akku dazwischen. Binnen fünf Stunden an der ganz normalen Haushaltssteckdose geladen, soll die maximale Reichweite des Nippon-SUV im puren Elektrobetrieb infolge modifizierter Steuerungslogik jetzt insgesamt 54 Kilometer (bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h) ausmachen. Trotz aller Disziplin zur Gelassenheit am Steuer, auch auf der Autobahn, haben wir diese Distanz im VN-Test leider nie ganz erreicht. Im besten Fall ging dem PHEV nach 42 Strom-Kilometern der Saft aus und der Verbrenner unter der Haube sprang in die Bresche. Umweltschonend und sparsam unterwegs ist man als Pendler im reinen E-Betrieb schon. Bei einem Strompreis von knapp 15 Cent pro Kilowattstunde und einem Verbrauch von 13,4 kWh kostet die 100-km-Elektro-Distanz nur knapp zwei Euro – doch die an einem Stück zurückzulegen ist ja leider nicht möglich. VN-HGP
Wer ein- oder zweimal pro Tag nachladen kann, ist mit dem soliden PHEV-Outlander sehr gut bedient.

Fakten und Daten
Motor/Antrieb 4-Zylinder-Benziner/121 PS, zwei 60-kW-Elektromotoren v/h; einstufige Festübersetzung, Allradantrieb
Fahrleistung/Verbrauch 0–100 km/h: 11,0 Sek., Spitze:170 km/h, EU-Norm; 1,8 l (41 g CO₂/km), Test; 5,9 l
Preis „Instyle“-Version: 51.640 Euro