Bei Mazda sind Dieselmotoren nicht mehr alternativlos

Motor / 20.10.2017 • 11:23 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Antriebsangebot komplettiert: Erste VN-Testfahrten mit dem Mazda CX-5 mit neuem 194-PS-Benzinmotor.werk
Antriebsangebot komplettiert: Erste VN-Testfahrten mit dem Mazda CX-5 mit neuem 194-PS-Benzinmotor.werk

Mazda komplettiert beim CX-5 das Motorenprogramm.

Mazda Die nächste Evolutionsstufe des Kompakt-SUV CX-5 hat Mazda bereits auf den Markt gebracht. Auch wenn die Unterschiede zum Vorgänger auf den ersten Blick gar nicht so markant sind, haben die Japaner an vielen Details gefeilt und in Summe nun ein technisch deutlich verbessertes Modell am Start. Evolution statt Revolution trifft es auch beim Design: Der geschärfte Look steht dem Bestseller der Marke. Und unter der Haube arbeiten hocheffiziente Dieselaggregate – ganz wie es der heimische Kunde mag. Seit die Selbstzünder in die Kritik geraten sind, wackelt die Monopolstellung des Selbstzünders. Selbst in Segmenten, wo der Dieselanteil in Österreich bisher gegen 100 Prozent ging, steigt die Nachfrage nach Benzinern. Wenn es also mal kein Diesel sein soll, dann hat Mazda ab sofort eine Alternative im Programm. Der Hersteller aus Fernost hat sein Motorenangebot um einen 2,5-Liter Benziner erweitert. Das Saugaggregat leistet 194 PS und ist ausschließlich in Kombination mit Automatikgetriebe und Allradantrieb erhältlich. Die VN sind das neue Modell bereits gefahren. Der erste Eindruck: Die Fahrleistungen sind okay, der Geräuschkomfort herausragend. Bei niedrigen Geschwindigkeiten braucht es den Drehzahlmesser, um überhaupt festzustellen, ob das Aggregat auch läuft. Der 2,5-Liter Ottomotor ist ein Flüsterer, der erst im Sportmodus bei höheren Drehzahlen akustisch auf sich aufmerksam macht. Das Motorenkonzept verlangt allerdings, dass gelegentlich auch mal etwas stärker aufs Gaspedal gedrückt wird. Der Benziner wird nicht beatmet. Mazda setzt auf einen Saugmotor. Im Drehzahlkeller wirkt der CX-5 derart motorisiert ein wenig behäbig. Die 258 Nm Drehmoment liegen erst bei 4000 Umdrehungen an. Bei höherer Drehzahl sind die Fahrleistungen allerdings mehr als ordentlich. 0 auf 100 in 9,2 Sekunden, Spitze bei 195: bei den Leistungsdaten unterscheidet sich der Benziner kaum von den Dieselaggregaten. Den Verbrauch gibt Mazda mit 7,1 Liter an. Möglich ist der niedrige Wert dank einer Innovation. So bietet der Hersteller aus Japan erstmals ein Aggregat mit Zylinderabschaltung an.

Hohes Sparpotenzial

Bei konstanter Geschwindigkeit von 40 km/h soll das Aggregat um 20 Prozent weniger Sprit verbrauchen. Bei 80 km/h verspricht der Hersteller noch immer ein Einsparungspotenzial von fünf Prozent. Ganz wird der Benziner in der Praxis beim Verbrauch wohl nicht an die Dieselvarianten herankommen. Allerdings hat Mazda die Lücke deutlich verkleinert.

Eine Alternative ist das 194-PS-Aggregat auf alle Fälle. Eingefleischte Dieselfahrer werden sich zwar ein wenig umgewöhnen müssen, aber das geht schon. Das Minus beim Temperament wird durch den exzellenten Geräuschkomfort wettgemacht. Und der Fahrspaß kommt schon dank des Fahrzeugkonzepts der neuen CX-5-Generation mit dem steiferen Chassis, dem tieferen Schwerpunkt und dem Fahrdynamiksystem G-Vectoring-Control nicht zu kurz.

Mazda zeigt mit dem neuen Antrieb, dass der Dieselmotor selbst im SUV-Segment nicht mehr alternativlos ist. Die Preise beginnen bei 41.390 Euro.

Bei niedriger Geschwindigkeit braucht es den Drehzahlmesser, um zu sehen, dass der Motor läuft.

Saugbenziner: Mazda verzichtet auf Turboaufladung.
Saugbenziner: Mazda verzichtet auf Turboaufladung.
Ordentliche Fahrleistungen, exzellenter Geräuschkomfort im Innenraum.
Ordentliche Fahrleistungen, exzellenter Geräuschkomfort im Innenraum.

Fakten und Daten

Motor/Antrieb 2,5-Liter Saugbenziner, 194 PS Leistung, 258 Nm Drehmoment; Allradantrieb, 6-Gang-Automatik

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 9,2 Sek.; Spitze 195 km/h, Verbrauch 7,1 l (162 g CO2/km)

Preis ab 41.390 Euro