Erdgas heizt die jungen Katalanen an

Motor / 16.02.2018 • 13:11 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der neue Seat Ibiza entwickelt auch mit 90 PS starkem Erdgasantrieb - TGI - ordentlich Temperament.Werk
Der neue Seat Ibiza entwickelt auch mit 90 PS starkem Erdgasantrieb – TGI – ordentlich Temperament.Werk

Seat baut die CNG-Modellpalette aus. Der neue Ibiza TGI gesellt sich zu Leon und Mii, der Arona folgt.

Seat Bis auch bei der spanischen VW-Tochter die Zeichen auf Elektrifizierung gestellt werden setzen die Katalanen zur Überbrückung auf Erdgas als alternative Antriebs­energie. Argumente dafür sind neben Ressourcen-Schonung (soferne es sich um Biogas handelt) moderater Verbrauch, niedriger CO2-Ausstoß (siehe technische Daten), gesteigerte Reichweite und reduzierte Kosten. Bisher hatten die Spanier zwei TGI-Modelle im Programm: den Leon 1,4 – als Fünftürer und Kombi (ST) – mit 110 PS sowie den Mii 1,0 mit 60 PS.

Neuester und dritter Kandidat ist der Ibiza, der im Vorjahr seine fünfte Generation angetreten hat. Sein Antriebsprogramm, bisher bestehend aus einem 1,0-l-Benziner und einem 1,6-l-Diesel, wird jetzt um eine CNG-Version (komprimiertes Erdgas) erweitert. Motorische Basis ist ein 1,0-l-Dreizylinder-Turbobenziner. Der leistet 90 PS (plus 160 Nm), und er ist mit einer manuellen Fünfgang-Schaltung kombiniert.

Für das zusätzliche Treibstoff-Reservoir hat Seat im Bereich des Kofferraums Platz geschaffen. Der 13-Kilo-Tank kostet Ladevolumen, doch stehen nach wie vor praktikable 262 Liter zur Verfügung (statt 355 Liter). An Gewicht legte der Ibiza als TGI – er wird ab der gehobeneren Ausstattungsstufe „Style“ angeboten – gegenüber dem Benziner im vergleichbaren Mitgiftniveau um rund 120 Kilo zu, von 1122 auf 1239 Kilo (was ungefähr der Diesel-Version entspricht).

Sehr ordentlicher Fahreindruck

Im Fahrbetrieb wirkt sich das subjektiv kaum aus, maximal im direkten Vergleich wäre spürbar, dass der Antritt des Erdgastrieblings ein Alzerl zögerlicher ist, dennoch ist er spritzig und sportlich. Dass für flottes Vorankommen außerhalb der Citys fleißig die Schaltung betätigt werden muss, das eignet dem Dreizylinder auch als reinem Benziner. Ähnlich wie bei diesem gestaltet sich die Akustik des TGI: typisch Dreizylinder, doch nicht nervig. Das ändert sich auch dann nicht, wenn der Ibiza im Erdgas-Modus unterwegs ist, er klingt dann lediglich ein wenig härter. Ist das Gas ausgeschöpft – je nach Fahrcharakter konnte man bei den ersten Testfahrten rund um Madrid 240 oder 300 Kilometer weit kommen –, wird vollautomatisch auf Benzinbetrieb umgeschaltet. Mit beiden Kraftstoffen soll eine Gesamtreichweite von knapp 1200 Kilometer pro voller Befüllung beider Tanks möglich sein. Mit hohem Günstigkeitsfaktor: Seat beziffert die Betriebskosten des Erdgas-Ibiza mit 3,50 Euro pro hundert Kilometer.

Der vierte Seat im Erdgas-Verbund wird Ende dieses Jahres an den Start geschickt. Es ist der derzeit Jüngste der Katalanen, der Arona, der die Akzeptanz von komprimiertem Gas mit anheizen soll.

Als Erdgas-Triebling ist der Seat Ibiza spritzig und sportlich, akustisch bleibt er dabei komfortabel.

Flott-unkomplizierter Tankvorgang mitleicht durchschaubarer Handhabung.
Flott-unkomplizierter Tankvorgang mit

leicht durchschaubarer Handhabung.

Fakten und Daten

Motor/Antrieb 1,0-l-Dreizylinder, Turbo, 90 PS Leistung, 160 Nm/manuelle Fünfgang-Schaltung/Vorderradantrieb.

Fahrleistung 0 auf 100 in 12,1 Sekunden, 180 km/h Top-Speed

Preis ab 17.990 Euro (lt. Liste), 2000 Euro Bonus.