Hey Mercedes, mir ist kalt!

Größer und intelligenter denn je. Und man kann nett plaudern mit der neuen A-Klasse. Über (fast) alles.
Mercedes-Benz. Kennt keinen Respekt gegenüber Platzhirschen und Vorgesetzten. Legt sich auch mit der S-Klasse an. Denn der kleinste Mercedes kann digital sogar ein wenig mehr als der große Chef der Sternenträger. Ist überhaupt ein starkes Stück. Sein Plan: noch vor dem VW Golf die Führungsrolle unter den Kompakten zu übernehmen. Hightech-mäßig, bestätigt die erste Ausfahrt, ist ihm das schon gelungen. Die Preisgestaltung spricht jedoch gegen eine Großauflage.
Wie sich doch die Zeiten ändern. Über zwanzig Jahre ist es her, als Mercedes im Hafen von Piräus seine erste A-Klasse aus der Taufe hob, statisch, an Bord eines Ozeanriesen wurde das kleine Auto im Verlauf einer Mikro-Kreuzfahrt und in Gegenwart von allerlei Prominenz als epochales Ereignis präsentiert. Uschi Glas war zugegen und überhaupt ging es sehr bürgerlich zu.
Es herrschte gute Stimmung. Niemand dachte auch nur im geringsten daran, dass der schlaue kleine Fronttriebler mit dem Sandwich-Boden ein paar Monate später beim Elchtest umkippen würde.
Ein harter Schlag für seine stolzen Väter damals. Vielleicht kam die Ur-A-Klasse deshalb über den Rang eines ,,Pensionisten-Mercedes“ nie hinaus. Um so mehr hat man sich 2012 für die dritte Generation der A-Klasse ins Zeug gelegt, sie als sportlich-dynamisch mit völlig neuem Konzept ins Rampenlicht gestellt.
Reif für die Pole
Jetzt kommt die vierte Generation. Und hat mehr drauf als jeglicher Mitbewerber in der Kompaktklasse – und sogar ein wenig mehr als das Flaggschiff der Schwaben. Jetzt ist der kleine Mercedes wirklich reif für die Poleposition unter den Kompakten. Der Weg vom Rentnerauto zur Smartphone-Kreation ist bravourös bewältigt.Digital klar die Nummer eins. So ein Cockpit hat keiner. Bis man einigermaßen kapiert, was da alles abläuft in Richtung digitales Zeitalter und autonomes Fahren, vergehen etliche Workshops. Allein das Infotainmentsystem MBUX, die ,,Revolution im Cockpit“, würde Bände füllen. Die künstliche Intelligenz hält Einzug ins Auto, macht Vorschläge und schafft eine „emotionale Verbindung“ zwischen Fahrzeug, Fahrer und Passagieren.
Was das bedeutet wird klar, wenn man „Hey Mercedes“ ruft und mit dem Auto in ein hilfreich-nettes Gespräch kommt. Mercedes regelt die Temperatur, sucht nach Parkplätzen, Restaurants oder Zahnärzten (beispielsweise). Und lernt dabei, passt sich als Maschine dem Menschen an, versprechen ihre Väter.
Analog ist out
Alles läuft, knopflos, über das Widescreeen-Cockpit im Wunschformat. Touchscreen, Touch-Pad auf der Mittelkonsole und die Touch Control Buttons im Lenkrad bilden weitere Elemente des Bedienkonzepts, eröffnen eine enorme Fülle von Möglichkeiten und Assistenzleistungen. Das Intelligent Drive System stammt aus der S-Klasse. Analoge Instrumente gibt es in der A-Klasse nicht mehr.
Größer ist sie auch geworden, länger, flacher, mit einem besser zugänglichen Kofferraum. Und aerodynamisch so ausgefeilt, dass sie Rekordwerte erzielt.
Hightech ohne Ende. Am 5. Mai geht das rollende Luxus-Smartphone an den Start. Mit Spartriebwerken der neuesten Generation von Benzinern und Dieseln. Zu Preisen ab 32.920 Euro. Premium-Kompakte auf diesem Niveau können keine Schnäppchen sein.
Die vierte Generation der A-Klasse hat mehr drauf als jeglicher Mitbewerber in der Kompaktklasse.


Fakten und Daten
Motor/Antrieb zum Start A 180 d (116 PS) und A 200 (163 PS) mit Schaltgetriebe oder Doppelkupplungsautomatik. Es folgen weitere Benziner und Diesel sowie 4matic-Versionen.
Preise: ab 32.920 Euro
Marktstart 5. Mai