Aus gutem Holz geschnitzt

Motor / 15.03.2019 • 12:09 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Mazda hat beim Facelift seines Flaggschiff-Kombis behutsam Hand angelegt und den Fokus auf Komfort gelegt.VN/Stiplovsek
Mazda hat beim Facelift seines Flaggschiff-Kombis behutsam Hand angelegt und den Fokus auf Komfort gelegt.VN/Stiplovsek

Was Mazda unter japanischem Luxus versteht und was es mit dem Sen-Holz auf sich hat.

Mazda Mazda hat sein Flaggschiff einem Facelift unterzogen. Von Außen darf man durchaus auch ein zweites Mal hinschauen. Dass die optischen Änderungen dezent ausgefallen sind, hat Gründe: schon bisher zählte der Mazda6 zu den Beaus im Segment. Entsprechend behutsam sind die Designer bei der Weiterentwicklung vorgegangen, haben den Fokus auf die Front gelegt. Der neu gestaltete Kühlergrill zählt zu den markantesten Änderungen. Er soll helfen, den optischen Schwerpunkt des Fahrzeugs zu senken. Modifikationen an den Heckleuchten und neue, stattlichere Endrohre runden die Überarbeitung am Außendesign ab. Mehr war auch nicht zu tun.

Kein Stein auf dem anderen blieb indes im Innenraum, der eine deutliche Aufwertung erfahren hat. Wenn japanischer Luxus Einzug hält, dann sollte man ein Auge auf die Materialien werfen. „Aus gutem Holz geschnitzt“, beschreibt Charakter und Qualitätsanmutung ziemlich gut. Sen-Holz, das vornehmlich für den Bau von Musikinstrumenten Verwendung findet, ziert das Cockpit. Auch Nappa-Leder hat den Weg in den 4,8-Meter langen Sport-Combi gefunden. Vorausgesetzt, man sitzt in einem Modell der Ausstattungsversion „Takumi Plus“. Wofür das steht? „All-Inclusive“ trifft es wohl recht gut, wenn auch nicht wörtlich übersetzt. Alles drin – inklusive einem jetzt auf acht Zoll vergrößerten Display und jeder Menge Fahrerassistenzsysteme. Unabhängig von der Ausstattungsvariante ist Ruhe eingekehrt. Umfangreiche Maßnahmen bei der Geräuschdämmung machen den Mazda6 zum Leisetreter. Auch das hat mit Komfort zu tun. Und noch eine Verbesserung sei erwähnt: Das Gestühl ist deutlich breiter geworden, was auf langen Strecken ein Segen ist.

Mit Segen hat auch das überarbeitete Fahrwerk zu tun. Neue Dämpfer heben den Fahrkomfort auf ein nicht gekanntes Niveau. In dieser Preisklasse setzt der Mazda6 damit Maßstäbe. Wobei der Grundcharakter in der Zurückhaltung liegt. Sportskanone ist das Mazda-Flaggschiff keine.

Attraktive Alternative

Größere Kombis werden in Österreich in der Regel von Selbstzündern angetrieben. Mazda bietet mit dem 194-PS-stark Topbenziner eine attraktive Alternative, wie der Test gezeigt hat. Die Fahrleistungen sind mehr als ordentlich. 0 auf 100 in 8,1 Sekunden, Spitze bei 223 km/h. Gekoppelt ist das 2,5-Liter-Aggregat an ein 6-Gang-Automatikgetriebe, das fein abgestuft schaltet. Weil geringes Gewicht (1421 Kilogramm) auf innovative Technologie trifft, sind die Verbrauchswerte okay. Bei konstantem Tempo und unter geringer Last werden zwei Zylinder abgeschaltet.

Das hilft beim Spritsparen. So kann der geräumige Kombi mit deutlich unter acht Litern Sprit auf 100 Kilometer bewegt werden (Normverbrauch: 6,8 Liter). Unverändert gut sind die Talente als Lastesel. Mit 522 Liter Ladevolumen erweiterbar auf 1648 Liter packt der Sport Combi ordentlich was weg.

Fazit: Auch wenn man es zumindest äußerlich nicht auf den ersten Blick sieht, so hat sich doch einiges getan. Mazda hat bei seinem Kombi-Flaggschiff am stimmigen Gesamteindruck gearbeitet – und das durchaus erfolgreich.

Das Fahrwerk mit den neuen Dämpfern katapultiert den Mazda6 beim Komfort in eine neue Liga.

Beeindruckende Qualität: Softtouchmaterialien, feinstes Holz und Nappa-Leder.
Beeindruckende Qualität: Softtouchmaterialien, feinstes Holz und Nappa-Leder.

Fakten und Daten

Motor/Antrieb 2,5-Liter Benziner mit 194 PS, 258 Nm Drehmoment, Automatik, Frontantrieb

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 8,1 Sek; Spitze 223 km/h, Verbrauch 6,8 l (Test: 7,6 Liter)

Preis ab 36.690 Euro (G145 Attraction); Testwagen: 45.760 Euro

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