Deshalb kaufen Vorarlberger bisher kaum Elektroautos

Zu teuer, zu geringe Reichweite: Auch Stephen Kaltheier aus Egg hatte Vorbehalte, die sich aber in Luft aufgelöst haben.
Egg, Schwarzach Die Werbetrommel wird längst heftig gerührt, nur der Funke will nicht so richtig überspringen. Vorarlberger stehen der Elektromobilität unverändert skeptisch gegenüber, wie eine repräsentative Umfrage der VN zeigt. Lediglich zwölf Prozent geben an, einen Umstieg in Erwägung zu ziehen. Bei 70 Prozent der Befragten gibt es nur eine geringe oder gar keine Bereitschaft, demnächst elektrisch zu fahren. Verglichen mit einer Erhebung vor acht Jahren hat sich wenig zum Besseren geändert. Im Gegenteil: Die Vorbehalte haben trotz erheblicher technischer Weiterentwicklungen bei den Fahrzeugen zugenommen. Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung ist der Anschaffungspreis von Batterieautos. „Zu teuer“, befindet jeder Vierte. Die Reichweitensorge und mangelnde Ladeinfrastruktur scheinen indes weniger ins Gewicht zu fallen. Für nur jeweils rund 15 Prozent wären sie für einen Umstieg ausschlaggebend.
„Sorgen waren unbegründet“
Vorbehalte hatte auch Stephen Kaltheier, als er vor vier Jahren den gesamten Fuhrpark seines Planungsbüros für Energietechnik in Egg umgestellt hat. Vier Dieselfahrzeuge wurden gegen sechs Elektroautos eingetauscht. Es habe sich rasch gezeigt, dass die Skepsis unbegründet war, so der Unternehmer. „Wir haben allerdings schon im Vorfeld genau geschaut, welche Anforderungen es gibt.“ So habe man die täglichen Strecken aufgezeichnet und rasch gesehen, dass die Reichweiten der Fahrzeuge ausreichend sind. Die Vorbehalte haben sich dann auch in der Praxis rasch in Luft aufgelöst. „Wir sind fast ausschließlich in Vorarlberg und dem grenznahen Ausland unterwegs. Die Reichweite der Autos ist für unsere Ansprüche jedenfalls ausreichend.“
Am Firmenstandort hat das Unternehmen in eigene Ladesäulen investiert. „So können wir während der Bürozeiten die Autos laden.“ Auch die externe Ladeinfrastruktur bezeichnet Kaltheier als ausreichend. Selbst im benachbarten Ausland und mit geringeren Reichweiten im Winter habe es nie Probleme gegeben. So müsse man vielleicht auf dem Weg zu einem Termin ein paar Minuten zusätzlich fürs Nachladen einplanen. „Das ist alles eine Frage der Organisation.“
Und es ist eine Frage des Wollens. „Wenn jemand von Haus aus dagegen ist, dann wird es nicht funktionieren“, räumt der Unternehmer ein. So könne man jeden Tag Gründe finden, warum ein Elektroauto nicht so toll sei, was alles dagegen spreche. Wenn eine Strecke einmal wirklich zu weit ist, dann leihe er sich die ein, zwei Mal im Jahr eben ein entsprechendes Fahrzeug aus.
„Fahren heute günstiger“
Und selbst diese Zusatzkosten hätten keinen Einfluss auf die Gesamtrechnung, sagt Kaltheier. Man habe sehr genau gerechnet und die Kosten mit der Dieselflotte von früher verglichen. „Wir fahren heute günstiger.“ Allerdings sei für die wirtschaftliche Effizienz der Nutzungsgrad entscheidend. Mit anderen Worten: Die Elektroautos müssen auch gefahren werden, damit sich die höheren Anschaffungskosten rechnen. Denn im Gegensatz zu Autos mit Verbrennungsmotor sind die Unterhaltskosten deutlich niedriger. Zudem gibt es steuerliche Begünstigungen. Eine davon ist speziell für die Mitarbeiter interessant. Mit dem Sachbezug gibt es eine Lohnerhöhung von 250 Euro, ohne als Betrieb dafür etwas zu investieren.
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