Kfz-Zubehörproduzent in Dornbirn: Sven Gruber liebt Autos und lebt davon

Motor / 30.03.2019 • 09:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Sven Gruber hat vor 25 Jahren Horntools gegründet. Heute beschäftigt die Firma in Dornbirn zehn Mitarbeiter.Fotos: VN/Lerch, Horntools
Sven Gruber hat vor 25 Jahren Horntools gegründet. Heute beschäftigt die Firma in Dornbirn zehn Mitarbeiter.Fotos: VN/Lerch, Horntools

“Meine Matchboxautos sind einfach etwas größer geworden”, sagt der 47-jährige, der seinen Traum verwirklichte.

Dornbirn Am Anfang sei er belächelt worden, erzählt Sven Gruber (47). Heute lacht er. „Ich mache, was ich immer wollte, was mir Spaß macht.“ Seine Matchboxautos von früher seien jetzt eben etwas größer, aber noch immer der Mittelpunkt. Autos sind Leidenschaft und Berufung. Vor 25 Jahren hat sich Gruber mit einer Idee selbstständig gemacht, die eigentlich gar keine war, und das in einer Nische, die kaum existierte. Pick-ups waren im Straßenbild kaum vertreten. Als Einmannbetrieb begann er, Zubehör für US-Pick-ups zu vertreiben. Werkzeug hatte er auch im Angebot, sonst wäre die Rechnung wohl nie aufgegangen.

Das war bis Anfang der 2000er-Jahre so. „Ich wollte mein eigenes Zubehör entwickeln und produzieren.“ Ein Geschäftsmodell, das Zukunft haben sollte. Mit seiner Firma Horntools ist Gruber heute eine Art „Hidden Champion“. Am Firmensitz in Dornbirn, wo gerade eine neue Halle in Betrieb genommen wird, werken er und seine zehn Mitarbeiter auf 2500 Quadratmetern an neuen Produkten für Geländefahrzeuge und Pick-ups. Entwicklung und Prototyping finden in Vorarlberg statt, produziert wird weltweit. Auch der Absatzmarkt ist international. Auf Vorarlberg fällt kaum ein Prozent des Geschäfts.

In Stuttgart hoch angesehen

Horntools ist ein klingender Name in der Szene, den die meisten Vorarlberger nicht kennen. Dem kleinen Unternehmen eilt ein exzellenter Ruf voraus, der zuletzt auch in Stuttgart Gehör fand. Wenn Sven Gruber von der neuen Partnerschaft mit Mercedes-Benz Vans erzählt, dann lässt sich Stolz nicht leugnen. Was Horntools für die Schwaben produziert, hat den Status von Originalteilen. Die Zusammenarbeit ist Vertrauenssache. So stand frühzeitig ein Erlkönig in der Entwicklungsabteilung des Dornbirner Zubehör-Zulieferers. Den Mercedes-Pick-up aus der Vorserie ziert noch immer das Zebradesign. Dabei wird aus der Messestadt schon kräftig ausgeliefert, vom Unterfahrschutz bis zum Dachträger. Weil für die X-Klasse noch kein anderer Zulieferer eine Werkszertifizierung hat, sei zuletzt eine Lieferung von 50 Dachträgern per Luftfracht bis nach Australien versandt worden.

Konstant Qualität geliefert

So steinig die Wege der von Horntools ausgerüsteten Fahrzeuge oft sind, so herausfordernd waren die Aufbaujahre der Firma. Heute kann sich Gruber über das Erreichte freuen. Ein langer, harter Weg sei es gewesen. „Wir haben uns mit unserer konstant hohen Qualität durchgesetzt.“ Zu den Bestsellern des Hauses zählen integrierte Seilwindensysteme an der Front der Autos bzw. Winden auf den Ladeflächen. Vom Unterfahrschutz bis zu eigenen Dachzelten reicht das umfangreiche selbst produzierte Portfolio, das gezielt durch ausgewählte Handelsware wie Schneepflüge oder Offroadlampen ergänzt wird.

„Neben Funktion und Qualität habe ich immer auch einen Fokus auf das Design gerichtet.“

Sven Gruber, Horntools

So klein der Pick-up-Markt vor Jahren noch war, hat er sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Große Automobilhersteller haben das Segment für sich entdeckt. Die Nische wird größer, aber auch für die Konkurrenz spannend. Zeit zum Ausruhen bleibt keine. „Wir sind klein und schnell in den Entscheidungen“, sagt Sven Gruber, der mit seinem Team derzeit an Kränen für Pick-ups arbeitet. Vor allem aber haben sie alle Benzin in Blut. Die Leidenschaft fürs Produkt bleibt indes nicht unbelohnt.

Video: Quelle Horntools

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