Mit Diesel automatisch flinker und wieseliger

Motor / 05.04.2019 • 08:18 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Mit Diesel automatisch flinker und wieseliger
Weiterhin gefragt: Diesel. Mitsubishi offeriert für den Eclipse Cross einen 2,2-l-Selbstzünder mit 148 PS. Werk

Mitsubishi spendiert dem Eclipse Cross einen Selbstzünder: Erste Fahreindrücke.

Mitsubishi Vor allem japanische Hersteller haben dem Diesel eine Absage erteilt und die Selbstzünder aussortiert oder sind gerade dabei, es zu tun. Andere jedoch stehen, in erster Linie im SUV-Segment, weiterhin zu Ölbrennern: Weil diese gegenüber Benzinern in Verbrauch und CO2-Emissionen sparsamere Motorbauart vor allem in topografisch anspruchsvollen Regionen nach wie vor gefragt ist. Auch sind Hybride aller Abstufungen auf gebirgigen Strecken nicht so genügsam, wie es das Datenblatt verspricht. Wird auf strengen Steigungen mehr Leistung abgerufen, kann der Stromvorrat ebenso schnell zu Ende sein wie der Spritkonsum vermutlich steigt. Auch deshalb steht Mitsubishi für den jüngsten Neuzugang in der Modellpalette, den Eclipse Cross, weiterhin zum Diesel.

Der erhöht die Antriebsoptionen des im Vorjahr gestarteten kompakten, zwischen ASX und Outlander positionierten SUV-Coupés auf zwei. Zusätzlich zum 1,5-Liter-Turbobenziner mit 163 PS wird jetzt der im Zuge der Markteinführung avisierte neu aufgebaute 2,2-Liter-Diesel zur Auswahl gestellt. Der Reihenvierzylinder, selbstredend Partikelgefiltert und Emissionsgereingt (mittels SCR-Kat), leistet 148 PS. Im Gegensatz zu seinem Benzinbruder ist er weder mit manueller Sechsgangschaltung noch mit stufenlosem CVT-Getriebe orderbar. Der Selbstzünder ist ausschließlich mit achtstufiger Wandlerautomatik zusammengespannt. Auch kann man sich nicht aussuchen, ob Allradantrieb oder nicht, das Mitsubishi-4×4-System ist in den Österreich-Versionen serienmäßig an Bord. Die werden zudem nur in gehobenen Mitgiftniveaus offeriert. Das bedeutet, dass etwa Head-up-Display, vorwärmbares Lederlenkrad, Sitzheizung für die Fondbank, 360-Grad-Kamera und Ausparkassistent im Ab-Preis bereits inkludiert sind.

Sanft brummender Motorlauf

Die erste Kostprobe der Talente des Diesel-Eclipse Cross war zu gleichen Teilen in Stadt und Dorf, auf schmaler und breit ausgebauter Landstraße sowie (deutschen) Autobahnen angelegt. Feld- und Schotterwege waren optional. Hier wie dort entpuppte sich die Neubearbeitung des Selbstzünders als Evolution zu sanft brummelndem Motorlauf und spontaner Antrittsbereitschaft. Seine fast vierhundert Newtonmeter Drehmoment schickt der Vierzylinder nicht brachial, dafür konsequent an die Antriebsräder (je nach Justierung des Allradsystems an alle vier oder auch nur an zwei). Die Automatik verwaltet die Fahrstufen sanft und völlig ruckfrei, vor allem beharrlich in bezug auf den Durchzug. Den hält er auf limitfreien Autobahnetappen recht mühelos bis zur 180-km/h-Marke aufrecht. Kaum spürbaren Einfluss hat das Dieseldasein auf die etwas indifferente Lenkung. Dennoch swingt der Ölbrenner gefühlt flinker und wieseliger durchs Kurvengeläuf. Die Fahrwerksabstimmung wirkte im getesteten Modell etwas straffer als in den bisher probierten Benzinern. Im Vergleich zu diesen bereitet das Motorengeräuschniveau im Selbstzünder mehr Freude als im Benziner. Dank Wandlerautomatik verkneift sich der Japaner jegliche Heultendenz. Selbst bei Topspeed kann man sich in gedämpfter Lautstärke unterhalten.

Die Dieselmotorisierung beschert dem Mitsubishi Eclipse Cross genau das richtige Maß an Vortriebsdynamik.

Auch in der Diesel-Version setzt man aufSmartphone-Integration statt fixem Navi.

388 Nm Maximaldrehmoment undeine prompt schaltende Automatik.

Fakten und Daten

Motor/Antrieb 2,2-l-R4-Diesel mit 148 PS, 388 Nm/8-Stufen-Wandlerautomatik/permanenter Allradantrieb.

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 10,0 sec, 193 km/h Topspeed/6,9 l pro 100 km

Marktstart/preis ab sofort/ab 40.300 Euro.