Neuer Skoda Scala: Auf der Leiter eine Sprosse weiter

Motor / 13.04.2019 • 16:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Neuer Skoda Scala: Auf der Leiter eine Sprosse weiter
Škoda Scala: Der junge Kompakt-Tscheche ist ein Hatchback, ginge aber auch als Fastback durch. WERK

Škoda Scala: Neustart im Kompakt-Segment, unterkühlt-elegant, pragmatisch-praktisch, vielseitig-geräumig.

Festlegen auf Segments-Vorgaben lassen sich die Tschechen nicht. Soll heißen, dass Kompaktheit weitaus geräumiger interpretiert wird als in dieser Klasse üblich. Neuestes Beispiel dafür ist der Scala. Den hatte Škoda im Dezember 2018 der Weltpresse vorgestellt. Jetzt steht er am Start, parat, auf der steilen Erfolgsleiter der tschechischen Marke mindestens eine weitere Sprosse zu erklimmen. Etwas, das mit seinem Vorgänger, dem Rapid, nicht so ganz gelungen ist, trotz dessen evidenter Qualitäten. Diese wurden in Mladà Boleslav auf Basis des MQB A0-Querbaukastens des VW-Konzerns von Grund auf neu interpretiert und auf allen Ebenen verfeinert. Das umfasst: Ex- und Interieur-Design, nach aktueller Art des Hauses mit kristallinen Elementen, Technik, von Fahrwerk bis Motoren, Ausstattung, von Möblierung über Infotainment sowie Konnektivität bis zu elektronischen Assistenzsystemem und praktischen Details.

Raumangebot: das Ladeabteil fasst mit-telklasseverdächtige 467 bis 1410 Liter.
Raumangebot: das Ladeabteil fasst mit-telklasseverdächtige 467 bis 1410 Liter.

Das Fahrdebut absolvierte der Scala auf kurvenreichem Terrain an der und rund um die Küste Dalmatiens. Das Interieur, bereits im Zuge der statischen Premiere zur Probe erfühlt, vermittelt Vertrautheit. Die Neuinterpretation folgt zwar im Prinzip der ursprünglich eingeschlagenen Linie, ist jedoch in Anordnung der Bedienelemente, der Materialqualität und der Ergonomie auf eine neue Ebene gehoben. Die Testprobanden waren jeweils mit digitalem Cockpit und den Topversionen des Infotainment-Systems ausgestattet. Unter die Lupe genommen wurden zwei der voraussichtlichen Volumens-Antriebsstränge: Einliter-Dreizylinder mit 115 PS und manueller Schaltung sowie 1,6-Liter-Diesel mit nominell gleicher Leistung und Direktschaltgetriebe.

Interieur: neues Layout ohne Firlefanz, dafür mit Luftigkeit und Funktionalität.
Interieur: neues Layout ohne Firlefanz, dafür mit Luftigkeit und Funktionalität.

Was sich in beiden Varianten fast identisch anfühlt, das ist die Leichtfüßigkeit und Mühelosigkeit, mit der sich der junge Tscheche über jegliche Art von Kurvenradien führen lässt. Der Selbstzünder legt sich nicht viel schwerer ins Gewicht, mit rund 1500 Kilo gegenüber 1400. Das Wohngefühl suggeriert einen weitaus größeren Innenraum – sowohl am Steuer als auch auf dem Beifahrersitz und ebenso im Fond. Anzumerken sind die gute Karosserie-Übersichtlichkeit und die feine Fahrwerksabstimmung. Beide Testfahrzeuge waren mit dem adaptiven Fahrwerk ausgestattet, und selbst in der sportlichsten Interpretation entwickelten Federung und Dämpfung weder Ruppigkeit noch Stoßigkeit. Die Lenkung vermittelt stets ein präzises Gefühl über die Position der Vorderräder. Die Traktion ist sehr in Ordnung, wie auf regennass-rutschigem Terrain erfahren. Während der bereits gut bekannte 1.0 TSI munteres und kreischfreies Vortriebs-Temperament entwickelt, wirkt der 1.6 TDI bauartgemäß kraftvoller im Antritt. Mit beiden Motorisierungen muss man sich auf der Autobahn keineswegs permanent auf der rechten Spur einreihen. Beatrix Keckeis-Hiller

Fakten und Daten

Motor/Antrieb Benziner: 1-l-R3 mit 115 PS, nachfolgend: 95 PS, 1,5-l-R4 mit 150 PS. Diesel: 1,6-l-R4 mit 115 PS, später: CNG (1,0-l-Erdgas, ) mit 90 PS/man. 6-Gang-Schaltung, 7-Stufen-DSG/Frontantrieb

Marktstart/Preis 26. April/ab 18.980 Euro