Vorarlberger geben Öffis im Land gute Noten

Motor / 24.05.2019 • 09:34 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Adina Wünsche (20) pendelt täglich von Dornbirn nach Bregenz zur Arbeit. Mit dem Angebot von Bus und Bahn ist die junge Dornbirnerin zufrieden.vn/Steurer
Adina Wünsche (20) pendelt täglich von Dornbirn nach Bregenz zur Arbeit. Mit dem Angebot von Bus und Bahn ist die junge Dornbirnerin zufrieden.vn/Steurer

VN-Umfrage: 60 Prozent mit dem Angebot zufrieden.

Bregenz Adina Wünsche wartet auf den nächsten Zug. Die 20-Jährige Dornbirnerin arbeitet seit ein paar Monaten in der Landeshauptstadt. Führerschein hat sie keinen. „Ich pendle täglich zur Arbeit“, erzählt sie. Zu spät an ihren Arbeitsplatz gekommen sei sie noch nie. Überhaupt stellt sie dem Öffentlichen Nahverkehr im Land beste Noten aus.

„Bahn plus Anbindung an den Bus klappen prima“, sagt sie. Mit dieser Ansicht ist Adina Wünsche längst nicht allein, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsinstituts Dr. Berndt im Auftrag der VN zeigt. Demnach sind 60 Prozent der Vorarlberger mit dem Angebot im Öffentlichen Nahverkehr sehr zufrieden oder zufrieden.

Das Land Vorarlberg hat in den letzten Jahren kräftig in den Ausbau des Angebots investiert. Nicht ohne Wirkung, wie die Umfrage zeigt. Beim Anteil der Zufriedenen gibt es im Vergleich zu 2013 eine deutliche Steigerung um sieben Prozent. Allerdings zeigt sich ein Gefälle zwischen Stadtbewohnern und Menschen in ländlichen Regionen. Auf dem Land ist die Zufriedenheit mit dem Angebot deutlich geringer. Nur 43 Prozent verteilen Bestnoten.

Die Umfrage zeigt zudem, dass es eine unterschiedlich große Akzeptanz zwischen Männern (nur 56 Prozent positiv) und Frauen (64 Prozent) gibt. Die zufriedensten Bahn- und Busfahrer sind ältere Menschen. Mit 70 Prozent kommt das Angebot bei ihnen deutlich besser an als bei der jungen Generation, die mit einer Zustimmung von 55 Prozent unter dem Durchschnitt liegt. Überdurchschnittlich argwöhnisch sind zudem weniger gut Bemittelte (C-Schicht). Bemängelt werden in der Umfrage vor allem die zu hohen Preise.

Schwächen am Wochenende

Wenn es um Verbesserungsvorschläge geht, wünschten sich die meisten Befragten (20 Prozent) einen Ausbau des Angebots am Wochenende. Besonders Vorarlberger, die in ländlichen Gemeinden wohnen, würden sich das Ende der Benachteiligung zum städtischen Angebot wünschen (34 Prozent). Potenziale, so die Umfrage des Meinungsinstituts Dr. Berndt, sehen die Befragten auch abends und nachts.

Die Befragungsergebnisse zum Öffi-Angebot fallen zum überwiegenden Teil positiv aus. Allerdings hatten mit 26 Prozent relativ viele Befragte keinen Standpunkt, weil es ihnen an entsprechenden Erfahrungen fehlt, sagt Meinungsforscher Edwin Bernd. Sie würden ausschließlich mit dem Auto fahren, den öffentlichen Nahverkehr gar nicht nutzen. Für Adine Wünsche aus Dornbirn ist das kaum vorstellbar. Sie wird auch in Zukunft mit Bus und Bahn zur Arbeit pendeln. „Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht“, sagt sie. VN-MIG/VN-DPF