Bestseller steigt in die Mittelklasse auf

Skoda Octavia der vierten Generation macht einen weiteren Sprung und will seine Spitzenposition verteidigen.
Skoda 6,5 Millionen Einheiten der ersten drei Generationen seit 1996 verkauft, ein Bestseller in vielen Ländern (und in Österreich das Modell, das nach 41 Jahren heuer den VW Golf von der Spitze der Verkaufsparade verdrängte), „das Herz unserer Marke“, wie Vorstandschef Bernhard Maier formulierte: Kein Wunder, dass die Weltpremiere des Skoda Octavia in Prag eine pompöse war. In der tschechischen Nationalgalerie waren Ministerpräsident Andrej Babis und rund 650 weitere Gäste dabei, die tschechische Philharmonie spielte zur Untermalung.
Auffällig schon auf den ersten Blick: Der Octavia rückt ganz klar in die Mittelklasse auf. Modern im Design, technisch klar aufgerüstet. Dabei sind die Außenmaße fast ident zum Vorgänger: nur 22 Millimeter länger, 15 breiter und dabei drei Millimeter niedriger – samt einem Plus beim ohnedies schon großzügigen Laderaum für Limousine und Kombi. Er bleibt das „Raumfahrzeug“.
Wenn der aus der Südsteiermark stammende Chef von Skodas Außendesign, Karl Neuhold, über sein jüngstes „Baby“ spricht, bekommt er bei der Erklärung der fließenden Formen, der neuen Front und des coupéhaften, daher sehr dynamischen Hecks leuchtende Augen: „Was wir beim neuen Octavia beibehielten, waren die wichtigsten Erkennungsmerkmale: Funktionalität, Emotion, Eleganz“, sagt er.
Plug-in-Version folgt Mitte 2020
Beibehalten wurden auch die meisten Karosserieformen und Ausstattungen, es kommen zu Limousine und Kombi (übrigens der meistverkaufte in Europa) wieder ein RS, ein Scout, nur die Luxusvariante Laurin & Klement wird in Österreich nicht angeboten, „weil unsere Ausstattungen ohnedies fast vollständig sind“, erklärt Österreich-Chef Max Egger. „Wir bringen bis 2022 30 neue Modelle und Derivate“, ergänzt Vorstandschef Maier, „und jede Reihe wird Schritt für Schritt elektrifiziert.“ Auch der Octavia: Da kommt Mitte 2020 die Plug-in-Version.
Im virtuellen Cockpit mit neuem Multifunktionslenkrad kommt ein Head-up-Display dazu, beim DSG kommt erstmals Shift-by-wire-Technik, etliche Assistenten sind völlig neu bei Skoda: Ausfahrts- und Umgebungsverkehrswarner, Kollisionsvermeidung, der neue Spurhalter, der Stauassistent und ein neues System zum Insassenschutz bei Überschlägen. Das Mitteldisplay ist nun größer, das Infotainment entstammt der neuesten Generation MIB3, Vernetzung ist immer möglich. Und natürlich gibt es wieder „Simply clever“-Details: Zwei Smartphone-Halterungen vorn, Fangnetze im Laderaum mit Taschenhalter-Haken, Schirm in der Ablage der Fahrertür, elektrische Aktivierung des Abschlepphakens usw.
Marketingvorstand Alain Favey, der ehemalige Porsche-Holding-Vorstand in Salzburg, betonte: „Die Kosten für Anschaffung und Erhaltung des neuen Octavia werden durch Effizienz und neue Antriebe niedriger sein als beim Vorgänger.“ Österreich-Chef Egger hofft, bei der heimischen Premiere im Jänner Preise nennen zu können und meint: „Ausstattungs- und technologiebereinigt werden sie auf Vorgängerniveau bleiben.“ Also wird’s mit den vielen Neuerungen wohl a bisserl mehr sein.

Fakten und Daten
Motor/Antrieb Drei Benziner (110 bis 190 PS, wahlweise bei 110 und 150 auch als Mildhybrid und drei Diesel (116 bis 200), CNG (130) und wenige Wochen nach dem Marktstart im zweiten Quartal 2020 ein Plug-in-Hybride als 1,4 TSi mit 204 PS
Preise noch offen