Höhere Kapazität, längerer Atem

Motor / 29.11.2019 • 09:25 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Höhere Kapazität, längerer Atem

Mit einem Leistungs-Upgrade leitet der VW e-Up die Umsetzung der Elektro-Offensive von Volkswagen ein.

vw Einen Stromantriebs-Botschafter haben die Wolfsburger bereits seit rund sechs Jahren im Programm, mit der ersten Generation des e-Up. Der Marken-Benjamin hatte 2011 die Erbfolge des Fox vorerst als Benziner angetreten. Ein Jahr später kam der mit komprimiertem Erdgas betriebene EcoFuel hinzu. Komplettiert wurde 2013 mit der Elektroversion. Statt eines konventionellen Motors sitzt unter der Fronthaube ein E-Aggregat. Die Akkus sind im Wagenboden unter den Sitzen verstaut. An Passagier- und Kofferraum geht dabei nichts verloren. Auch ist die Cockpit-Einrichtung lediglich adaptiert, was die Informationen der Anzeige-Instrumente betrifft. Details wie Zündschloss und Hebel der mechanischen Handbremse sind an Bord geblieben.

In der Erstauflage leistete der Motor des Elektro-Up 82 PS und 210 Nm. Die Batterien waren mit einer Kapazität von 16,4 kWh gut für eine Reichweite von bis zu 160 Kilometern laut altem NEFZ-Prüfzyklus. Bei moderater Fahrweise und Bescheidenheit bei Heizung/Kühlung und Radiolautstärke waren in der Praxis gut 120 Kilometer durchaus machbar.

Jetzt hat man dem e-Up die Rolle des Startsignals in die Ära der Elektromobilität bei VW zugedacht. Nicht zuletzt angesichts des Inkrafttretens der von der EU festgesetzten 95-Gramm-CO2-Grenze für die komplette Pkw-Produktpalette per 1. 1. 2020. Was bei Nichterfüllung mit hohen Strafzahlungen einhergeht.

Stärkere Akkus

Zur Attraktivierung des Kleinststromers erfolgte jetzt ein Upgrade. Das konzentriert sich vor allem
auf die Akku-Kapazität. Sie wurde
auf 32,3 kWh erhöht. Damit kann die Reichweite signifikant verlängert werden. Die technischen
Daten weisen jetzt einen elektrischen Atem von bis zu 260 Kilometern laut neuem WLTP-Prüf­zyklus aus. Erzielt werden konnte das durch eine Energieverdichtung
des ansonsten in Gewicht und Dimsension weitgehend gleich gebliebenen Stromspeichers. Das Leistungsplus von einem PS und zwei Nm wirkt auf dem Papier marginal, resultiert jedoch in der Praxis in einer noch höheren Antrittsmunterkeit.

Der Reichweitenverlängerung kann ebenso das verfeinerte, mehrstufig justierbare und sanfter als
bisher agierende Bremsenergie-Rekuperationssystem beitragen. Unter günstigen Wetterbedingungen die Klimatisierung verzichtbar machen und bei Pflege verbaler anstelle von Soundanlagen-Unterhaltung ist der angegebene Verbrauch von 12,7 bis 12,9 kWh pro hundert Kilometer unterbietbar – ohne dass man zur lahmen Verkehrsbremse mutiert.

An Ladezeiten nennt VW je nach Stromquelle und Leistung eine bzw. 4,15 Stunden Füllung auf 80 Prozent. Hundert Prozent dauern an einer Standardsteckdose rund
16 Stunden. Im Visier hat VW gesteigerte Preis-Attraktivierung der E-Mobilität, sprich höhere Leistbarkeit von Elektroautos. Nutzt man für den e-Up-Kauf alle Förderungs- und Finanzierungsbedingungen aus, kann man auf einen Einstiegstarif von 17.790 Euro kommen.

Weiterhin angeboten werden der Benziner (jedoch mit reduzierter Leistungsbandbreite) und der Erdgas-Triebling.

Die Kapazitätsstärkung des Akkus bringt dem e-Up neben mehr Reichweite auch höhere Spritzigkeit ein.

Höhere Kapazität, längerer Atem
Höhere Kapazität, längerer Atem

Fakten und Daten

Motor/Antrieb/Gewicht permanenterregte Synchronmaschine (PSM), 83 PS, 212 Nm, stufenlose Eingang-Automatik/Frontantrieb/ab 1160 Kilogramm

Preis ab 21.990 Euro (lt. Liste), ab 17.690 abzgl. Förderungen/Anfang 2020