Der Golf des Südens

Erste Ausfahrt mit dem Seat Leon: Der Golf-Ableger aus Spanien hat sich ordenltich gemausert.
Seat In diesen Tagen erneuert die VW-Tochter Seat ihr wichtigstes Modell und schickt im Windschatten des neuen Golf die vierte Generation des Leon ins Rennen. Er wird bei uns als Fünftürer ab knapp 19.000 Euro kosten, der parallel anlaufende Kombi namens ST liegt etwa 1000 Euro darüber.
Wo der Golf die konservative Konstante in der Kompaktklasse gibt, spielt Seat mal wieder den mediterranen Verführer: Nicht nur das Design ist deshalb leidenschaftlicher als bei VW, auch das Fahrverhalten des Leon wirkt lebendiger. Er hat den stärkeren und bei der Wahl des DCC-Fahrwerks auf Knopfdruck auch sportlicheren Charakter, schneidet bestimmter durch die Kurven, erfordert etwas mehr Kraft am Lenkrad, quittiert das mit der besseren Rückmeldung – und wird so zum Fahrerauto in der Familie: Aktivurlaub statt Pauschalreise.
Verbesserte Platzverhältnisse
Aber der Leon will natürlich nicht nur dem Fahrer gefallen. Seat hat zudem ein Herz für die Hinterbänkler bewiesen und dem König der Löwen ein größeres Reich gegeben. Der Radstand wächst um rund fünf Zentimeter auf 2,69 Meter und in der Länge legt der Leon um neun Zentimeter auf 4,37 Meter zu. Das Ergebnis spürt man vor allem im Fond, wo die Knie nun mehr Freiheiten haben und die Schultern etwas auf Distanz bleiben. Und wer nebst Kindern auch viel Kegel zu fahren hat, der bekommt natürlich auch wieder einen Kombi, bei dem der Raumgewinn noch größer ausfällt: Während der Fünftürer unveränderte 380 Liter fasst, passen hinter die große Klappe nun 620 statt 587 Liter.
Auch wenn sich Seat den stärkeren Charakter erlaubt, greifen die Spanier natürlich gerne und tief in die Wolfsburger Regale für die Errungenschaften des Modularen Querbaukastens (MQB). Das gilt vor allem für die Antriebspalette mit den Sauber-Dieseln und ihrem Twindosing-Katalysator, den Mild-Hybrid-Benzinern und den ersten Plug-in-Motoren.
Umfangreiche Motorenpallette
So gibt es den Leon vom Start mit vier Benzinern vom 1,0-Liter-Dreizylinder mit 90 PS bis zum 2,0-Liter-Turbo mit 190 PS, einem 2,0-Liter-Diesel mit 115 oder 150 PS, einer CNG-Version mit 1,5 Litern Hubraum und 136 PS sowie mit zwei Hybrid-Versionen. Denn neben dem 150 PS starken Mild-Hybrid mit 48 Volt-Technik und elektrischem Starter-Generator bringen die Spanier erstmals auch einen Steckdosen-Stromer. Dafür kombinieren sie einen 1,4-Liter-TSI-Motor mit einer E-Maschine (204 PS) und einem Puffer-Akku von 13 kWh, der Strom für bis zu 60 Kilometer ohne Sprit liefert.
Wem das nicht genug ist, den tröstet ein Blick über den Tellerrand. Denn ungeduldig scharrt auch die sportliche Tochter Cupra bereits mit den Hufen: Sie hat einen Benziner mit 245 PS und einen weiteren Plug-in mit bis zu 310 PS in der Pipeline. Wobei man die scharrenden Hufe nicht wörtlich nehmen darf. Denn Seat bietet die stärkeren Varianten auch mit Allrad an. SP-X
Aktivurlaub statt Pauschalreise – der Seat Leon ist das Fahrerauto in der Golf-Familie des VW-Konzerns.


Fakten und Daten
Motoren 4 Benziner mit einem Leistungsspektrum von 90 bis 190 PS, zwei Diesel mit 115 und 150 PS, CNG-Antrieb mit 136 PS, Mild-Hybrid mit 150 PS, und Plug-In-Hybrid mit 204 PS
Marktstart Geplant Mai/Juni
Preis ab unter 19.000 Euro
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