Mini elektrisiert den Fahrspaß

Motor / 10.07.2020 • 10:45 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Ein Steckdosen-Stromer, bei dem der Funke überspringt: Der Mini Cooper SE befördert das Öko-Gewissen auf kurzem Wege. VN/SAMS
Ein Steckdosen-Stromer, bei dem der Funke überspringt: Der Mini Cooper SE befördert das Öko-Gewissen auf kurzem Wege. VN/SAMS

Der aufgeladene Mini Cooper SE hält die Freude am Stromern unter Spannung.

Mini Den „Aha“-Effekt hat der ewig junge Mini seit Langem für sich gepachtet. Die Liebelei, die ihm entgegengebracht wird, ist ungebrochen. Das Kultmobil ist für viele gleichsam eine Herzensangelegenheit. Der britische Bayer gibt den pfiffig-frechen Winzling, der darauf aus ist, große Autogefühle zu wecken. Nun soll beim ausgewiesenen Spaßmacher überdies noch der „E“-Faktor dafür sorgen, dass der Kobold auf vier Rädern auch hinsichtlich des Öko-Gewissens beschleunigte Sympathiewerte einfährt.

Spannende Alternative

Seit geraumer Zeit stromert der Autozwerg als Mini Cooper SE munter im Straßenverkehr umher. Vom Konzept her gründet der neue Elektro-Mini in Abmessung, Aussehen und Platzangebot auf dem dreitürigen Verbrenner-Bruder. Indes weisen gezielt gesetzte optische Akzente in „Energetic Yellow“ auf das umweltschonende Antriebssystem hin. Der grüne Zeitgeist gibt praktisch den Takt vor, wenn sich das Gute-Laune-Auto nun als zündende Idee für eine spannende Alternative in der urbanen Mobilität zur Schau stellt.

Dass der Springinsfeld mit seiner Außenlänge von 3,85 Meter um einige Zentimeter höher in den Radkästen steht als der Normalo-Cooper-S fällt einem tatsächlich erst im direkten Vergleich auf. Die Höhe braucht der E-Mini fürs 200-Kilo-Akkupaket im Unterboden. Von Vorteil ist dadurch nicht nur, dass das ohnehin knapp bemessene Kofferraumvolumen nicht noch geringer ausfällt.

Das Angenehme dabei ist vor allem, dass sich durch den niedrigeren Schwerpunkt ein noch höheres Fahrvergnügen ergibt. Der E-Mini klebt förmlich auf dem Asphalt, so dass es eine echte Gaudi ist, mit ihm auch enge Wechselkurven zu durcheilen. Geradezu leichtfüßig nimmt der knapp 1400-Kilo-Stromer dabei jede Biegung.

Tempo 150 und Schluss

Der beschleunigte Spaß – in der Spitze ist mit Rücksichtnahme auf die Akkus Tempo 150 drin – geht dem Cooper SE indes auch einigermaßen an die Batterieleistung. Wer es übertreibt, wird alsbald feststellen, dass der Stromer bei der Reichweite schon ziemlich auf Sparflamme kocht. Einigermaßen gewöhnungsbedürftig ist zudem die spezielle Bremsdynamik. Sobald man „Gas“ wegnimmt, stoppt der E-Mini spürbar schroff ab. Beim Herunterbremsen geht´s aber auch stromaufwärts, weil die Rekuperation einsetzt.

Mutige 240 Kilometer weit soll es im Idealfall bei vollem Akku-Paket gehen. Das haben wir während des 14-Tage-Tests so gar nie geschafft, aber knapp 180 Kilometer waren mit zwischenzeitlicher Disziplin zu sorgsam-softer Fahrweise, gerade was Autobahnetappen angeht, schon drin.

Einfach gerechnet: Die Strecke Feldkirch-Bregenz geht sich zwei Mal hin und her locker aus, ehe der E-Mini wieder Strom zapfen muss.

Um die 32,6 kWh-Batteriekapazität wieder im Saft zu wissen, dauert die Ladezeit zwischen 35 Minuten (80 Prozent Ladung) und knapp vier Stunden. Je nachdem, ob am Schnelllader eingestöpselt wird, per Wallbox aufgeladen wird oder der SE an der Haushaltssteckdose hängt.

Dass der Funke im Alltagsverkehr mit dem Mini-Stromer überspringt, liegt nicht nur daran, dass er wieselflink auf Achse ist und bei der Ampel-Grünphase seine 135 kW/184 PS und 270 Nm Drehmoment vom Start weg auch gegenüber so manchem Sportwagen voll auszuspielen weiß. Es ist auch die üppige Komfortausstattung samt neuartiger Digital-Instrumente und die Vielzahl an Sicherheitsfeatures, die einem richtig schmeicheln. Dass einen letztlich auch der Preis elektrisiert, passt schon wieder voll ins Mini-Konzept. VN-HGP

So sieht die Mini-Zukunft aus:Digital-Cockpit mit 5,5-Zoll-Display hinter dem Lenkrad.
So sieht die Mini-Zukunft aus:Digital-Cockpit mit 5,5-Zoll-Display hinter dem Lenkrad.

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