Porsche Holding Salzburg will E-Auto-Verkäufe verdreifachen

Österreichs größtes Autohaus steuert stabil durch Corona-Jahr.
salzburg Die Coronakrise hat im Autohandel Spuren hinterlassen. Die Verkaufszahlen von Neuwagen sind um ein Viertel eingebrochen, viele Händlerbetriebe stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Österreichs größtes Autohaus, die Porsche Holding Salzburg (PHS), hat das Corona-Jahr nach eigenen Angaben „gemeistert“. Der Österreich-Importeur von Marken wie VW, Skoda, Seat, Audi oder Porsche, der mit Porsche Dornbirn und Strolz in Bregenz eigene Standorte in Vorarlberg betreibt und zahlreiche Händler-Partner beliefert, kam mit einem „blauen Auge“ davon. Insgesamt ist der weltweite Neuwagenabsatz des Großhändlers um 14,4 Prozent auf 653.300 Fahrzeuge zurückgegangen, während sich das Gebrauchtwagengeschäft stabil entwickelt habe (218.900 Verkäufe, -1,7 Prozent), so die PHS bei seiner Bilanz-Pressekonferenz.
In Österreich ist der Neuwagenmarkt zwischen Jänner und November mit 224.968 Zulassungen um 26,6 Prozent zurückgegangen. Die Volkswagenkonzernmarken steigerten ihren Marktanteil auf 37 Prozent (+2,1 Prozent), bewältigten damit das Krisenjahr besser als der übrige Markt. „Wir gehen davon aus, dass der österreichische Pkw-Markt 2020 bei rund 245.000 Neuzulassungen zu liegen kommen wird. Damit ist das die niedrigste Marktzahl seit 1987,“ sagt Hans Peter Schützinger, Sprecher der PHS-Geschäftsführung. Für seine Marken rechnet Schützinger mit einem Neuwagenabsatz von 90.000 Fahrzeugen und einem Marktanteil von 36,7 Prozent – dem besten Marktanteilswert in der Firmengeschichte.
Bewegung gibt es bei den Antriebsformen. So hat sich der Marktanteil von alternativen Antrieben zuletzt auf 18,8 Prozent mehr als verdoppelt. Die Porsche Holding Salzburg rechnet im nächsten Jahr mit einer Verdreifachung ihres eigenen E-Auto-Absatzes. Für den Gesamtmarkt sind die Aussichten zurückhaltender. Mit geschätzten 290.000 Neufahrzeugen in Österreich dürfte 2021 eine Erholung eintreten, die Zahlen der letzten fünf Jahre (im Schnitt 308.500 Einheiten) dürften außer Reichweite liegen. VN-MIG
Fakten und Daten
VW-Konzernmarken in Österreich: VW (34.900 Stück, 15,5 % MA); Skoda (22.045 Stück, 9,8 % MA), Seat (14.829 Stück, 6,6 % MA), Audi (10.064 Stück 4,5 % MA), Porsche (1318 Stück, 0,6 % MA)