Seats junge Tochter macht sich stark

Cupra krönt die Formentor-Baureihe mit dem VZ5, befeuert von einem 390 PS starken 2,5-Liter-Turbo.
Cupra Breit aufgestellt ist die junge, 2018 gegründete Submarke von Seat mit dem ersten eigenentwickelten Modell: Der Formentor ist mit fast allen aktuellen Antriebsspielarten bestückt. Er wird von 1,5- und 2,0-l-Benzinern sowie 2,0-l-Dieseln und Plug-In-Hybriden – einer Kooperation zwischen 1,4-l-Otto- und E-Motor – befeuert. Damit kam der Kompakt-Cupra bisher auf neun Antriebsversionen, in einer sportlichen Leistungsbandbreite zwischen 150 und 310 PS. Inklusive 4×4-Option für die reinen Verbrenner ab 150 bzw. 180 PS. Die Top-Leistungsversionen sind mit dem Kürzel VZ markiert. Das steht für veloz, das spanische Vokabel für schnell.
Insgesamt steht Cupra unter dem Zeichen der Schnelligkeit, auch in Bezug auf die Entwicklung. In drei Jahren hat sich das katalanische VW-Tochterlabel mit drei Modellen präsent gemacht, das vierte steht am Horizont: der vollelektrische Born.
Inzwischen macht sich Seats junge und starke Tochter nochmals stärker. Mit dem Formentor, der sich seit seinem Debut im Vorjahr bereits fast 20.000 Mal verkauft hat, trotz der Corona-Pandemie.
Es mutet ebenfalls fast wie zum Trotz an, vor dem Hintergrund der Antriebsstrang-Elektrifizierung, dass Cupra die Baureihe um einen rein benzinbetriebenen Leistungssportler toppt, Antriebsversion Nummer zehn: um den Formentor VZ5. VZ, klar, bezeichnet Schnelligkeit. Der Fünfer steht für die Zylinder-Anzahl. Es ist ein aus Audi-Modellen bekannter 2,5-Liter-Turbo. Der leistet im Katalanen 390 PS. Das Zehn-PS-Manko gegenüber dem aktuellen RS3 Sportback ist so gut wie vernachlässigbar, zumal am Maximaldrehmoment – 480 Newtonmeter – nichts abgeknapst wurde. Kombiniert ist der Antrieb mit siebenstufiger Direktschaltung, die im getesteten Modell aus dem Stand zuweilen etwas zögerlich agierte, sonst aber die Fahrstufen blitzschnell durchsortierte.
Allradantrieb ist an Bord, damit klebt der VZ5 in jeder Kurvenlage fast unerschütterlich auf dem Asphalt. Zumal, als technisches Top-detail, ein Torque Splitting-System an Bord ist, das Antriebskraft nicht nur zwischen den Achsen verteilt, sondern auch einzelnen Rädern zuteilt. Das ist die Grundlage für ein zusätzliches Fahrprogramm: den Drift-Modus. Der blieb gesperrtem Terrain vorbehalten. Im freien Kurvengeläuf hingegen beherrscht der VZ5 auch eine durchaus passagierfreundliche Gangart, die Lenkung ist nicht allzu scharf konfiguriert, das Fahrwerk verkneift sich überstrenge Härte.
Als VZ5 strotzt der Cupra Formentor vor Kraft, er setzt seine 390 PS Leistung jedoch gut kalkulierbar um.


Fakten und Daten
Motor/Antrieb 2,5-Liter-Vierzylinder-Turbo, 390 PS, 480 Nm/7-Gang-DSG/Allradantrieb.
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 4,2 Sek; 250 km/H Spitze 8,5 l pro 100 km, 191 g pro km CO2
Preis Spätherbst/ab 70.000 bis 75.000 Euro.