Autonomer Laderoboter versorgt E-Autos mit Strom

Motor / 03.09.2021 • 13:34 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Ein Start-up aus Ried in Oberösterreich will schon im nächsten Jahr den weltweit ersten mobilen und vollautonomen Laderoboter auf den Markt bringen.Alveri
Ein Start-up aus Ried in Oberösterreich will schon im nächsten Jahr den weltweit ersten mobilen und vollautonomen Laderoboter auf den Markt bringen.Alveri

Serienreife der Lade-Innovation bereits im nächsten Jahr.

Graz Ein österreichisches Start-up lässt mit einer Innovation aufhorchen. So soll ein Laderoboter das Betanken von E-Autos revolutionieren. Das Projekt ist weit fortgeschritten, die Serienreife bereits für 2022 angekündigt. „Wir haben gezeigt, dass unser Laderoboter funktioniert. Jetzt machen wir uns an die Optimierung einzelner Komponenten und präzisieren das Geschäftsmodell“, sagt Ehsan Zadmard, Geschäftsführer von Alvari mit Sitz im oberösterreichischen Ried. Mit Arti Robots und der TU Graz hat das Start-up kompetente Unterstützung mit an Bord. Mit der Innovation soll das Laden an viel frequentierten Orten komfortabler werden und gleichzeitig sollen auch die Kosten sinken. Zum Einsatz könnte Charbo, wie der Roboter heißt, etwa in Wohnhausanlagen, Einkaufszentren, Hotelgaragen oder Parkhäusern kommen. Mit der richtigen Parkplatzstruktur und bei längeren Standzeiten etwa in Hotels oder Flughäfen könne einer der Roboter bis zu 20 Fahrzeuge laden, versprechen die Entwickler.

Stromversorgung über Kabel

Die Ladung selbst erfolge mit Gleichstrom und bis zu 50 kW, beschreibt Alvari die Leistungsfähigkeit des Roboters. Die Stromversorgung erfolge über ein Kabel, in Zukunft möglicherweise über Bodenkontakte. „Nach beendetem Ladevorgang löst sich der Charbo und steuert das nächste aufzuladende Fahrzeug an“, so seine Erfinder weiter.

Was sich in der Theorie recht simpel anhört, sei technisch eine große Herausforderung. Abtasten eines dreidimensionalen Raums, Erkennen des Ladeinlets, permanente Sicherheitsvorkehrungen, millimetergenaue Bewegung – die Anforderungen an die automatisierte Plattform beschreibt der Alvari-Firmenchef als „äußerst komplex“. Man habe für den Roboter bestehendes Know-how aus Österreich zusammengeführt. „Die mobile Plattform und die Software stammen von Arti Robots, der Roboterarm ist eine Entwicklung der Technischen Universität Graz. Alveri fungiert als Leiter dieses Projekts, übernimmt neben der Finanzierung auch die Vermarktung und den Vertrieb“, so das Unternehmen in einer Aussendung.

Der Laderoboter soll stationären Gleichstrom-Ladestationen Konkurrenz machen und auch zu einem vergleichbaren Preis erhältlich sein. Richtig durchstarten will das Start-up mit dem Charbo bereits im nächsten Jahr. Die E-Mobilität könnte mit der Lade-Innovation aus Österreich jedenfalls weiter an Fahrt aufnehmen. VN-MIG