Ein ansteckendes Kompakt-SUV

Als Plug-in-Hybrid befördert der Mercedes GLA das gute Gewissen auf kurzen Wegen.
Mercedes Die Schwaben haben mit ihrem GLA einen echten Wandel vollführt. Als dem vormals arg geduckten Crossover ist in jüngster Generation ein gleichsam aufrichtiger Kompakt-SUV geworden. Und damit nicht genug: Dem aktuellen Trend folgend hat Mercedes den 4,41 Meter langen Hochbeiner inzwischen auch zum Teilzeitelektriker weiterentwickelt. So gibt´s den GLA seit geraumer Zeit auch mit Doppelherz – dem Mix aus Elektroantrieb und Verbrennungsmotor.
Als Plug-in-Hybrid verfügt der GLA 250e als Frontantriebler über einen 1,3-l-Turbobenzinmotor und ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe, an das ein Elektromotor angeflascht ist, der die Vorderräder antreibt. Die Systemleistung aus der Motorenkombination beträgt 218 PS. Das verspricht, dass der Kompakt-SUV trotz knapp 1,8 Tonnen Eigengewicht, das er mit sich herumschleppen muss, durchaus flott bewegt werden kann.
Vollgepumpt mit Energie und von der Steckdose gelassen, säuselt der Hybrid-Typ beim Anfahren im EV-Modus rein elektrisch los. Der E-Motor mit 75 kW (102 PS) hat keine Mühe den GLA 250e so richtig zu beschleunigen. Die maximale Reichweite des Stromer-SUV im puren Elektrobetrieb soll Werksangaben zufolge insgesamt über 60 Kilometer (bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h) ausmachen. Trotz aller Disziplin und Gelassenheit am Steuer, auch auf der Autobahn, haben wir diese Distanz im VN-Test leider nie ganz erreicht. Im besten Fall ging es bei vollem Stromspeicher mit dem 15,6-kW-Akkupaket an Bord so an die 50 Stromkilometer weit, ehe im Öko-GLA der Saft letztlich zur Neige ging und der Verbrenner in die Bresche sprang. Zu bemerken ist, dass dann der 1,3-l-Turbobenziner, wenn es um kurzzeitig erhöhte Leistungsanforderungen geht, schon ziemlich angestrengt wirkt. Und das auch mit entsprechenden Brummfrequenzen kundtut. Was wir uns im VN-Test mit dem GLA 250e auch gewünscht hätten, ist, dass das Management zwischen Benzin- und Elektroaggregat im Zusammenspiel mit dem DCT harmonischer ausfällt. Was man noch wissen muss, ist, dass der 35-Liter Benzintank schon vergleichsweise klein bemessen ist. Über jeden Zweifel erhaben ist dagegen die „AMG-Line“-Ausstattung. Vom sportiv-noblen Interieur mit Ledergestühl und Thermotronic bis hin zum aufwendigen MBUX-Infotainment sowie den aktuellsten Komfort- und Sicherheitsfeatures ist alles an Bord, was im modernen Autoalltag angesagt ist. VN-HGP
In der Gesamtschau lässt es sich mit dem Hybrid-SUV angenehm diszipliniert-dynamisch unterwegs sein.



Fakten und Daten
Motor/Antrieb 160-PS-Turbobenziner, 75-kW-Elektromotor, Systemleistung: 218 PS, Frontantrieb, 8-G-DCT
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 km/h: 7,1 Sek., Spitze: 220 km/h, Norm: 1,4 l (32 g CO2/km) Test: 4,7 l
Preis Grundpreis: 38.600 Euro, Testwagen: 56.064 Euro.