Parallelgesellschaft: Bekannter Name, neues Auto

Motor / 18.02.2022 • 10:45 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Der andere Megane: Mit der bereits bekannten und weiter laufenden Baureihe hat Elektro-Vetter nur den Namen gemeinsam.Werk
Der andere Megane: Mit der bereits bekannten und weiter laufenden Baureihe hat Elektro-Vetter nur den Namen gemeinsam.Werk

Vom Renault Megane gibt es künftig auch ein vollelektrisches Pendant.

Renault Wenn die Kunden schon ein anderes Antriebskonzept verdauen müssen, sollen sie darin wenigstens möglichst viel Bekanntes wiederfinden – in diesem Sinne heißt Renaults neuer Kompakt-Stromer wie die seit 1995 etablierte Großserie. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um ein gänzlich neues eigenständiges Modell ohne technische Verwandtschaft zum bisherigen Megane, den der neue auch nicht ersetzt, sondern nur ergänzt.

Das glatte, bündige Design und die dennoch vertrauten Proportionen hätte auch die nächste nächste Generation des thermisch angetriebenen Namensvetters tragen können. Im Innenraum finden sich die üblichen hauseigenen Bedienelemente wieder. Neu ist hingegen der Automatik-Wählhebel am Lenkrad – und die großzügige Digitallandschaft dahinter. Auch sie kommt aber gängigen Gewohnheiten entgegen: Das System basiert auf dem vom Smartphone bekannten Android-Betriebssystem, die Onboard-Navigation läuft über das integrierte Google Maps.

Leichtgewicht unter Stromern

Beim allen E-Autos eigenen Gewichtsproblem hat der Megane erstmals einen Achtungserfolg vorzuweisen – mit maximal 1,7 Tonnen in Vollausstattung ist auch die stärkere Variante mit 220 PS und 60 Kilowattstunden-Akku gut 150 Kilo leichter als der vergleichbare Mitbewerb. Vor allem in schneller gefahrenen Kurven werden die Kilos dennoch merkbar, es fühlt sich aber insgesamt schon handlicher an. Wozu auch die mit nur zweieinviertel Umdrehungen äußerst direkt übersetzte Lenkung beiträgt. Allerdings ist sie mit so gut wie keinem Feedback von der Straße zugleich auch sehr steril ausgefallen.

Beim Stromkonsum beschränkt sich auch die 220 PS-Variante in der Praxis mit etwa 16 kWh je 100 Kilometer, womit auch die Norm-Reichweite von rund 450 Kilometern realistisch bleibt. Wer die E-Power überland auskostet und dafür eine bergige Strecke wählt, kann aber auch den doppeltem Verbrauch und dementsprechend nur die halbe Reichweite schaffen. Immerhin besteht der Megane aber auch bei solcher Gangart den Fahrwerkstest mit Bravour – die äußerst neutrale Abstimmung besticht mit hohen Komfortqualitäten ohne Abstriche bei den sportlichen Talenten.

Zur Auswahl stehen eine 130 und eine 220 PS-Version, die schwächere mit 40 oder 60 kWh-Akku, die stärkere nur mit der größeren Batterie. Der Einstiegspreis von 37.300 Euro liegt etwa auf Niveau des Mitbewerbs, die Topvariante gibt es ab 41.900 als vergleichsweise günstiges Angebot. PAB

Glattes Karosseriedesign, kompakte Abmessungen.
Glattes Karosseriedesign, kompakte Abmessungen.
Großzügige Digitalisierung, bekannte Bedienelemente und hochwertige Materialien.
Großzügige Digitalisierung, bekannte Bedienelemente und hochwertige Materialien.

Fakten und Daten

Motor/Antrieb 1 Synchron-Elektromotor, 130 bzw. 220 PS , 250 bzw. 300 Newtonmeter ; 1-Gang-Automatikgetriebe

Fahrleistung/Reichweite 0-100 km/h 10,0 bzw. 7,5 Sek., Reichweite 300 bzw. 450 km

Preis ab 37.300 bzw. 41.900 Euro

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