Ein Neuzugang mit Klasse

Mit der T-Klasse drückt Mercedes dem Small-Van-Segment seinen Stempel auf.
München Ein neues Modell, eine neue Klasse: Mercedes setzt große Hoffnungen in den jüngsten Neuzugang, die T-Klasse. Schließlich zählen kleine Vans für Familien und Abenteurer zu den wenigen Segmenten abseits von SUV, die in den letzten Jahren zulegen konnten. Jetzt wollen auch die Schwaben ein ordentliches Stück vom Kuchen und werten die Klasse mit einem Hauch Premium auf.
Die T-Klasse ist das Ergebnis einer Kooperation mit Renault. In Stuttgart wird Wert darauf gelegt, dass man von Beginn an in die Entwicklung eingebunden gewesen sei und der Praktiker die Handschrift der Sternenmarke trage. Ein Mercedes im besten Sinne der Markenidentität wird versprochen und dank des ausgereiften Fahrcharakters am Ende auch geliefert. Die T-Klasse gefällt im Innenraum und überzeugt im Fahrbetrieb. So viel Mercedes steckte noch in keinem Citan, wie die Nutzfahrzeugvariante unverändert heißt.
Unverkennbar Mercedes
Vom Nutzfahrzeug hebt sich der kompakte Familien- und Freizeit-Van deutlich ab. Schon die Optik ist unverkennbar Mercedes und macht höchste Qualität sichtbar. Der Premiumlook zieht sich im Innenraum fort, wo der Hersteller besonders bemüht war, sich vom Allianz-Partner abzuheben. Das gelingt in vielen Details, obwohl die eine oder andere Hartplastikfläche Rückschlüsse auf die Herkunft zulässt. Dort, wo es haptischen Kontakt gibt, stimmt die Qualität, wie ein erster Test zeigt.
Was auch stimmt, ist das Platzangebot und die Art und Weise, wie esgenutzt werden kann. Zum Marktstart gibt es die T-Klasse mit fünf Sitzen und einer Länge von 4,5 Metern. Das Auto, mit gut 1,8 Metern so breit wie hoch, lässt sich dank der großen Heckklappe und der seitlichen Schiebtüren komfortabel beladen. In der zweiten Reihe haben drei Kindersitze Platz, bei noch immer üppigem Kofferraum. Etwas später folgt eine Version mit langem Radstand, sieben Sitzen und einem Längenplus von fast 40 Zentimetern. Beengt geht es aber schon jetzt nicht zu.
Die Definition von Premium könnte im Falle der T-Klasse der Komfort sein. Gute Sitzmöbel, viele elektronische Helfer, das MBUX-Infotainmentsystem mit der „Hey Mercedes“-Sprachsteuerung und ein Fahrwerk, das alle Stücke spielt. Die Souveränität, mit der die T-Klasse selbst auf holprigem Untergrund ihre Insassen verwöhnt, hebt sie in diesem Segment dann doch deutlich vom Mitbewerb ab.
Beim Antriebsangebot fehlt dieses Alleinstellungsmerkmal allerdings. Zwei Diesel mit 95 bzw. 116 PS bzw. zwei Benziner mit 102 und 131 PS sind die spärliche Ausbeute in der Motorenübersicht. Neben einem Sechs-Gang-Schaltgetriebe ist für die beiden Dieselmodelle und den stärkeren Benziner auch ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich. Allradantrieb? Darauf müssen freizeitaktive Wintersportler leider verzichten – ein kleiner Wermutstropfen. Umweltbewussten Kunden ist demnächst eine Elektroversion versprochen.
Das ausgewogene Fahrwerk verwöhnt die Insassen. Premium lässt sich hier über Fahrkomfort definieren.



Fakten und Daten
Motor/Antrieb 2 Benziner mit 1,3 l Hubraum, 102 bzw. 131 PS, 2 Diesel mit 1,5 l Hubraum, 95 bzw. 116 PS, manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe bzw. Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, Elektrovariante folgt später
Marktstart/Preis Bestellbar ab Juni, Preise noch nicht bekannt