Echt schick-schräger Schönling

Mit dem Vollhybrid-Arkana hat Renault mutigen Vorzeigetyp in der Kompakt-SUV-Klasse am Start.
Renault Inspiration und Individualität. So ist das mit den Franzosen, immer für eine Überraschung gut. Auf die Automobilität umgelegt, heißt das, dass Renault mit dem neuen Arkana in der Kompakt-SUV-Klasse gleichsam ein Ausrufezeichen setzt. Das hochbeinige Crossover-Coupé stellt sich, schick in Schale und gut in Form, als Muntermacher zur Schau.
Der Lockruf des gallischen Effekthaschers geht zweifellos an ambitionierte Freizeitaktivisten, die auch aufs Lifestylegefühl abfahren. Eines ist beim Arkana in jedem Fall unumstritten: Durch seine dynamisch-elegante Ausformung gerät er immer und überall schnell in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. So gesehen hat Renault mit dem Kompakt-SUV-Coupé, das sich von vorne bis hinten in einem spannenden Blechkleid auf 4,57 Metern hinstreckt, einen mutigen Vorzeigetyp auf die Räder gestellt.
Solide Fahrleistungen
Überdies wurde dem Schrägheck-Hochsitzer neben einem unverwechselbaren Auftritt auch jede Menge moderne Technik mit auf den Weg gegeben. Im VN-Test waren wir mit dem Vollhybrid-Arkana E-Tech unterwegs. Unter der Motorhaube werkelt ein Vierzylinder-Saugbenziner mit 94 PS, der seine Unterstützung für die Antriebsleistung durch einen 36 kW/49 PS-Elektromotor erfährt. Überdies ist da noch ein 15kW/20 PS-Elektromotor, der als Startergenerator mit dafür sorgt, dass der Doppelherz-Arkana flüsterleise und schadstoffarm in Schwung kommt. Aus dem Zusammenspiel ergeben sich eine wirkungsvolle Systemleistung von 143 PS und ein maximales Drehmoment von immerhin 205 Nm. Der Mischbetrieb garantiert im Alltagsverkehr wackere Fahrleistungen, großartige Temperamentsausbrüche braucht man sich indes nicht zu erwarten. Im Agilitätswettbewerb fährt der Teilzeitstromer allenfalls einen Mittelfeldplatz heraus. Überhaupt ist der E-Tech-Arkana mehr aufs druckvolle Dahingleiten aus als auf überspannte Temposprints. Ihn auf Drehzahlgipfel zu jagen, das ist nicht der wahre Erlebniswert. Viel ergiebiger ist es, durch disziplinierte Gelassenheit das Öko-Gewissen beruhigend zu befördern.
Wer auf längeren Distanzen den sanften Gasfuß pflegt, der findet in der Tat echten Gefallen an den moderaten Trinksitten des ebenso gemütlichen wie genügsamen Franzosen. Der Fronttriebler offenbart auf Überlandfahrten durch sein strammstraff-komfortables Fahrwerk eine solide Fahrkultur und Kurvenfestigkeit, allein aus der Lenkung dürfte bisweilen noch mehr Rückmeldung kommen. Von außen nach innen betrachtet, fällt unweigerlich auf, dass der Arkana vor allem in der aufwendigen R.S.Line-Version nach Höherem strebt. Da ist alles drin und dran was Automobilität angenehm und sicherer macht: angefangen vom Leder-Alcantara-Gestühl sowie Sitz- und Lenkradheizung über das prima nutzbare Navi- und Infotainmentsystem bis hin zu Adaptiv-Tempomat samt Stauschlauberger und Kollisionswarner. So richtig froh stimmt einen die 360-Grad-Kamera inklusive Parkassistent. Denn so mutig der Arkana gezeichnet ist, so eingeschränkt übersichtlich ist er auch. Überschaubar und völlig ausreichend ist hingegen das Stauvolumen von 480 bis maximal 1263 Litern. Das ist vollauf genügend für die Bedürfnisse und Erfordernisse einer Vierer-Crew an Bord, die im SUV-Coupé auch gerne mal auf Reisen geht. VN-HGP
Der Hybridtyp ist voll auf Effizienz getrimmt, das bremst die Dynamik bisweilen einigermaßen ein.


Fakten und Daten
Motor/Antrieb 1,6-l-Saugbenziner (94 PS), Elektromotoren (36/15 kW), Frontantrieb, Multi-Mode-Automatik.
Fahrleistung/Verbrauch 0 – 100 km/h: 10,8 Sek., Spitze: 172 km/h, Norm: 4,9 l (117 g Co2/km) Test: 5,4 l
Preis Grundpreis: 30.490 Euro, Testwagen (R.S. Line): 35.090 Euro.
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