Ein ehrgeiziger Aufsteigertyp

Mit Hybrid und Allrad will der durchgestylte Yaris Cross die Mini-SUV-Klasse aufmischen.
Toyota Ein Streber fehlte bislang in der oft verspielt wirkenden Mini-SUV-Klasse. Tatsächlich hat Toyota lange zugeschaut, was sich in dem Boom-Segment so alles tummelt. Damit ist nun aber Schluss. Die Japaner schicken einen Muntermacher als ehrgeizigen Aufsteiger in den Kreis der modischen Softroader. Kurz in Ausformung und knackig im Aussehen fährt der neue Cross vor, der zwar auf dem Yaris gründet, indes ein eigenständiger Kleindarsteller ist. Robust steht er da auf 18-Zoll-Alurädern. Um ihn wirken zu lassen, hat Toyota dick aufgetragen. Auffällig sind die hohen Radkästen, die Rundum-Beplankung sowie die leichtabfallende Dachlinie samt Spoiler.
Stramm-straffes Fahrwerk
Zweifellos soll der 4,18 Meter lange Yaris Cross den Eindruck vermitteln, dass man mit ihm etwas näher dran sein kann am Outdoor-Abenteuer. In der Tat hat ist der Nippon-Mini-Kraxler gelegentlichen Abstechern ins leichte Gelände nicht abgeneigt. Der Allradantrieb garantiert dem 1300-Kilo-Typ die erforderliche Trittsicherheit. Allerdings sollten bei den 17 Zentimetern Bodenfreiheit besser keine gröberen Stolpersteine im Weg liegen. Das wahre Revier des pfiffig durchgestylten Hochbeiners ist sowieso die Landstraße oder der Stadtverkehr. Dort lässt es sich mit dem Yaris Cross wendig unterwegs sein. Die Straßenlage bei beherzter Kurvenfahrt passt, das Fahrverhalten ist frei von Zicken. Das Fahrwerk ist vergleichsweise straff abgestimmt. Davon profitiert die Fahrsicherheit, indes mindert es den Abrollkomfort. Und über Bodenwellen oder schadhaften Asphaltbelag geht es mit dem Hochsitzer bisweilen schon einigermaßen steifbeinig dahin. Sei´s drum: der ambitionierte Crossovertyp gibt sich jedenfalls alle Mühe, als echtes Sparhörnchen unterwegs zu sein. Unter der kurzen Motorhabe werkelt ein weiterentwickelter 1,5-l-Dreizylinderbenziner mit 92 PS in Kombination mit einem 58 kW-Elektromotor an der Vorderachse. In der Allradversion gesellt sich ein 3,9 kW-E-Motor an der Hinterachse dazu. Im Zusammenspiel ergibt das eine Systemleistung von 116 PS.
Moderate Trinksitten
Das deutet in der Grundauslegung nicht auf leidenschaftliche Leistungskraft hin, allerdings verhilft die Motorenkombination dem leichtgewichtigen Yaris Cross zu wackeren Fahrleistungen. Nur auf der Autobahn und bei spontanen Überholvorgängen wünscht man sich schon, dass im Vollhybrid ein Funke mehr Feuer wäre. Was hingegen gefällt, ist, dass der Allradler auch unter Anstrengung moderate Trinksitten beibehält.
So gar nicht minimalistisch gibt sich der Kleindarsteller in der Ausstattung. Da finden sich allerlei aktuelle Komfort- und Sicherheitsfeatures an Bord. Die Beigaben reichen von Zwei-Zonen-Klima, Head-up-Display und Lenkradheizung über Abstandsradar, Querverkehr- und Spurhaltewarner bis zu Sprachsteuerung, Rundumkamera samt Rückfahrassistent. Hinter der Heckklappe eröffnet sich ein Stauraum mit immerhin 390 bis 1090 Litern Fassungsvermögen. Allein störend wirkt die etwas hohe Ladekante. Wie zum Ausgleich gibt’s dafür eine elektrische Heckklappe mit Fußsensor. Das erleichtert beim Beladen so manches. VN-HGP


Fakten und Daten
Motor/Antrieb 3-Zylinder-Benziner (92 PS), 59 kW-Elektromotor, 116 PS Systemleistung, Allradantrieb, E-CVT
Fahrleistung/Verbrauch 0 – 100 km/h: 11,8 Sek., Spitze: 170 km/h, Norm: 5,1 l (115 g CO2/km) Test: 5,4 l
Preis Grundpreis: 24.990 Euro, Testwagen: 36.190 Euro.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.