Teilzeitstromer mit Rucksack

Motor / 24.03.2023 • 12:26 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
3er Touring mit Plug-In-Hybridantrieb. VN/Steurer
3er Touring mit Plug-In-Hybridantrieb. VN/Steurer

Der 3er Touring als Plug-In-Hybrid: Ein bisschen Strom und reichlich Kofferraum.

Schwarzach Die 3er-Reihe von BMW ist aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken. 200.000 Mal wurde das Erfolgsmodell alleine in Österreich seit Mitte der 7oer-Jahre verkauft. In der jüngsten Generation hat ein Plug-In-Hybridantrieb Einzug gehalten. Beim Touring trifft damit ein bisschen Strom auf reichlich Kofferraum.

Wenn es nicht rein elektrisch, aber dennoch effizient sein soll, kein SUV sein, aber viel Platz bieten muss, dann hätten wir hier einen Teilzeitstromer mit Rucksack. Der 3er Touring ist also ein bisschen alte Welt mit neuer Technik. Alt deshalb, weil Kombis zuletzt immer öfter den SUV´s weichen mussten. Etwas niedriger sitzen, dafür besser fahren ist aber noch nicht ganz aus der Mode geraten. Das ist gut so. Der „kleine“ BMW-Kombi war schon immer einer, der das mit dem Fahrspaß besonders gut verstanden hat. Daran hat sich jetzt auch nicht viel geändert, nur ist eben ein Stecker dazugekommen.

Markante Niere

Optisch hat BMW den 3er weiterentwickelt und an der Niere herumgedoktert. Sie ist markanter geworden, aber im Falle des Kompaktmodells nicht ausufernd groß. Das Gesicht ist in Summe anders und dennoch nicht gänzlich neu: eine gefällige Weiterentwicklung also. Das trifft freilich auch auf den Innenraum zu, der vom BMW Curved Display dominiert wird. 12,3 und 14,9 Zoll sind die in einem Anzeigenverbund zusammengefassten Displays groß und sorgen für ein neues Bedienerlebnis. Wobei die Meinungen bei BMW-Fans auseinandergehen. Nicht wenige trauern dem alten iDrive-Bediensystem nach. Eine gewisse Umgewöhnungsphase vorausgesetzt, klappt das alles mit vermehrtem Einsatz von Sprach- und Touchbedienung auch ganz prima.

Prima ist im Falle des 330e xDrive auch die Antriebstechnik unter dem Blechkleid. 4-Zylinder-Benziner und E-Aggregat sorgen im Verbund für dynamisches Vorankommen. Die Systemleistung der Motoren liegt bei 292 PS (420 Nm Drehmoment). Angetrieben werden alle vier Räder, die Sortierung der Gänge übernimmt dabei eine Achtgang-Automatik. 0 auf 100 in 5,9 Sekunden, 225 km/h Spitze: Wenn die Antriebe gemeinsame Sache machen, geht sprichwörtlich die Post ab. Im reinen Batteriebetrieb ist bereits bei 140 km/h Schluss. Die angegebene Reichweite von rund 50 Kilometern ist auch in der Praxis realistisch. Ein bisschen was geht also auch elektrisch.

Abstriche beim Kofferraum

Weil’s bei einem Kombi ja nicht ganz unwesentlich ist: Der Kofferraum ist groß. Er fasst 410 Liter erweiterbar auf 1420 Liter. Der 12-kWh-Akku macht sich allerdings schon ein wenig breit und verkleinert, was ursprünglich mit 500 Litern erweiterbar auf 1510 Liter deutlich üppiger war und bei den Versionen mit ausschließlich Verbrennungsmotor noch immer ist. Zudem ist der Plug-In-Hybrid mit knapp zwei Tonnen alles andere als ein Leichtgewicht.

Im Fahrbetrieb spielt das allerdings gar nicht so eine große Rolle. Der Teilzeitstromer lässt sich agil bewegen, er wirkt in vielen Situationen geradezu leichtfüßig.

Bleibt der größte Vorteil, der Spritverbrauch. Je nach Streckenprofil ist der, wie bei anderen Plug-In-Hybriden auch, mit rund zwei Litern richtig niedrig. VN-MIG

Innen dominieren Mega-Displays mit Touch- und Sprachbedienung.
Innen dominieren Mega-Displays mit Touch- und Sprachbedienung.
Ein Kombi der guten alten Schule. Nicht ganz: Die Technik ist neu, aber auch gut.
Ein Kombi der guten alten Schule. Nicht ganz: Die Technik ist neu, aber auch gut.

Fakten und Daten

Motor/Antrieb 2-Liter 4-Zylinder, E-Motor, 292 PS Systemleistung, 420 Nm; Allradantrieb, 8-Gang-Autom.

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 5,9 Sek; Spitze 225 km/h, Verbrauch 2,1 l (19,2 kWh), Test: 4,8 l

Preis ab 59.950 Euro: Testwagen: 82.528 Euro

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