25 Jahre Quadratur des Kreises

Audi feiert ein Vierteljahrhundert und drei Generationen TT. Zum Abschied. Die Zukunft ist elektrisch.
AUDI Der Design-Prämisse des „Weniger ist mehr“ verpflichtet ist Audi grundsätzlich. Das resultiert in unverschnörkelter Geradlinigkeit, die sich zur geometrisch vollendeten Form eines Kreises schließen kann. Was sich nicht nur auf das Acht-Ringe-Logo bezieht. Mindestens ebenso, in komprimierter Ausprägung, auf den TT. Mit ihm hatten die Ingolstädter historische Kontinuität im Sinn, einerseits mit Bezug auf die Bauhaus-Kultur, andererseits in Reminiszenz an eine der Marken-Wurzeln: NSU. Die Zweiräder aus Neckarsulm hatten in den 1950ern bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man mehr als Präsenz gezeigt. All das steckt in der Quadratur des Kreises, die den Frontantriebs-Sportler zur Ikone gemacht hat. Anfangs völlig schnörkel-, weil flügellos. Was aerodynamisch problematisch sein konnte. Weshalb in der Folge, im Jahr 2000, dem prinzipiell frontgetriebenen 2+2-sitzigen Coupé sowie dem 2-sitzigen Roadster ein dezenter Spoiler aufs Heck gesetzt und ESP, das damals noch neue elektronische Stabilitätsprogamm, addiert wurde.
Ausgewogene Gewichtsverteilung
Das tat der Fahrdynamik keinen Abbruch. Kompaktheit, mit knapp mehr als vier Metern Länge, und ein dazupassender Radstand 2,429 Meter sorgten samt ausgewogener Gewichtsverteilung für flinke Agilität. Damals und heute. Wie erfahren im Rahmen einer Verkostung aller drei TT-Generationen rund um den Großglockner, bei wechselnden Wetterbedingungen und dichtem Verkehr im Gefolge der Österreich-Radrundfahrt.
Die Familienaufstellung des ikonischen Sportlers war so gut wie vollzählig. Die erste Generation war vertreten mit dem über fünf Gänge manuell geschalteten Roadster – noch ohne Spoiler – und dessen bereits beflügeltem Coupé-Pendant (mit 6-Gang-Automatik und Allradantrieb). In Ersterem gehört zum Vergnügen, dass die Fahrstufen händisch sortiert werden, die fünf Gänge reichen aus.
Legendärer Antrieb
Die zweite Entwicklungsstufe des TT wedelte mit dem mittlerweile legendären 2,5-Liter-Fünfzylinderbenziner, 360 PS, Allradantrieb und siebenstufigem Direktschaltgetriebe durch die Kurven. Dass Kombiinstrumente zu dieser Zeit noch analog waren, ist alles andere als ein Manko, Zeigerzittern gibt‘s im Digitalzeitalter nicht mehr. Die dritte, noch aktuelle, doch finale Generation lieferte als RS – 2,5-Liter-Otto, 400 PS, 4×4-Antrieb – als Sondermodell „Iconic Edition“ optisch, mit mächtigem Heckflügel, und auch akustisch, dank markiger Fünfzylinder-Soundkomposition, einen eindrucksvollen Auftritt. Vor allem in den zahllosen Kreisverkehren.
Für den TT schließt sich nun der Kreis, nach 25 Jahren und drei Generationen. Die Tage der Verbrennungsmotoren scheinen gezählt, auch Audi zielt auf rein Elektromobilität ab. Was Sport, siehe e-tron GT, ja nicht ausschließt.
Die erste Generation des Audi TT bereitet genauso viel Fahrspaß wie die aktuelle Top-Version der dritten Modellphase.


Fakten und Daten
GENERATION 1 Coupé ab 1998, Roadster ab 1999, 1,8 – 3,2-l-Benziner (R4, VR6), 150 – 250 PS, Front-/Allradantrieb, 2000: Überarbeitung, Heckspoiler, ESP.
GENERATION 2 ab 2006, 1,8 – 3,2-l-Benziner (R4, VR6, R5), 2,0-l-Diesel (R4), 160 – 360 PS, Front-/Allradantrieb.
GENERATION 3 ab 2014, 1,8 – 2,5-l-Benziner (R4, R5), 2,0-l-Diesel, 180 – 400 PS, Front-/Allradantrieb, 2018: Überarbeitung, kein Diesel mehr.