Gerichtshof: kein Völkermord

Politik / 03.02.2015 • 22:52 Uhr / 1 Minuten Lesezeit

den haag. Fast 20 Jahre nach dem Bürgerkrieg auf dem Balkan hat der Internationale Gerichtshof (IGH) Serbien und Kroatien vom Vorwurf des Völkermords freigesprochen. Das höchste UN-Gericht wies am Dienstag in Den Haag entsprechende Klagen beider Staaten ab.

Auf beiden Seiten seien zwar Verbrechen mit Merkmalen des Völkermordes begangen worden, doch seien es keine geplanten Massenmorde gewesen. Mit dem Urteil geht nach fast 16 Jahren das bisher längste Völkermord-Verfahren des IGH zu Ende. Gerichtspräsident Peter Tomka rief beide Länder auf, friedlich zu bleiben.

Kroatiens Regierungschef Zoran Milanovic reagierte enttäuscht: „Wir sind nicht zufrieden, aber akzeptieren das Urteil.“ Serbiens Justizminister Nikola Selakovic hingegen erklärte: „Das Gericht hat unsere Erwartungen erfüllt.“ Zu Verbrechen im Balkankrieg laufen noch acht Prozesse vor dem IGH.

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