Paris droht Moskau mit weiteren Sanktionen

Ukrainekonflikt: Angst um Mariupol, OSZE dementiert Waffenabzug.
paris, kiew. (VN) Frankreich hat Russland mit neuen Strafen gedroht, sollten prorussische Separatisten in der Ukraine die Hafenstadt Mariupol angreifen. „Auf europäischer Ebene würde die Sanktionsfrage neu gestellt werden“, sagte Außenminister Laurent Fabius am Mittwoch. Paris habe der Regierung in Moskau klargemacht, dass im Fall eines Angriffs auf Mariupol „sich die Dinge drastisch ändern würden“.
Die Ukraine befürchtet, dass die Aufständischen
die 500.000-Einwohner-Stadt einnehmen wollen. Damit würden sie eine Verbindung nach Süden, in Richtung der Halbinsel Krim, die von Russland annektiert wurde, eröffnen. Rebellenkommandant Eduard Bassurin hat erklärt, dass man trotz Waffenstillstands die Kontrolle über zwei Provinzen im Osten gewinnen wolle, einschließlich Mariupol. Dies solle jedoch durch Verhandlungen mit der Regierung erreicht werden.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) kann unterdessen den angeblichen Abzug schwerer Waffen in der Ostukraine nicht bestätigen. Bisher gebe es nur Hinweise, dass Kriegsgerät „bewegt“ werde, teilte OSZE-Missionschef Ertugrul Apakan am Mittwoch mit. Die Separatisten beteuerten jedoch erneut, bereits Panzer und Artillerie von der Front zurückgezogen zu haben. In Kiew erklärte hingegen Militärsprecher Anatoli Stelmach, die Separatisten hätten Stellungen der Armee erneut mit Granatwerfern beschossen, ein Waffenabzug wäre daher noch verfrüht.
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