Hypo: Zeuge äußert scharfe Kritik am Griss-Bericht

Politik / 10.05.2016 • 22:48 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Inhalte über CSI seien unrichtig, sagt Rechtsanwalt Held vor dem U-Ausschuss.

wien.  Der Rechtsanwalt Guido Held, früher für die sogenannte Hypo-Ermittlertruppe „CSI Hypo“ tätig, ist am Dienstag der zweite Zeuge im Hypo-Untersuchungsausschuss gewesen. Er kritisierte den Inhalt des Berichts von Irmgard Griss zum Thema CSI äußerst hart. Feststellungen zur CSI im Bericht ihrer Hypo-Untersuchungskommission („Griss-Kommission“) seien „unrichtig“, sagte Held im Parlament.

Als „unhaltbar“ bezeichnete Held „die Behauptung“ im Griss-Bericht, dass die Finanzprokuratur unzulässigerweise in die Kärntner Skandalbank hineinregiert habe. Die Finanzprokuratur sei vielmehr eine „Institution gewesen, die sich bemüht habe, die Bank endlich zu bewegen, zum Laufen zu bringen“. Eine „Lächerlichkeit“ sei es, zu sagen, dass die CSI-Arbeit die Bank Ressourcen gekostet hätte, sagte Held Richtung Griss. Sie sei in ihrer Kommissionsarbeit wohl den Ex-Vorständen Gottwald Kranebitter und Wolfgang Edelmüller gefolgt, so die Mutmaßung von Held. Eine interne Prüfung der Bank sei ganz klar gar nicht erwünscht gewesen. Die Bayern hätten 2009 bereits bilanziert, dass viel zu viele Mitarbeiter in der Bank beschäftigt gewesen seien. „Die sind herumgesessen.“ Für eine Richterin „unwürdig“ sei der CSI-Teil des Griss-Berichts, was Held als „inakzeptabel“ bezeichnet. Wesentliche Zugänge seien nicht enthalten.

Aufarbeitung unerwünscht

Zuvor war Hypo-Forensiker Thomas Havranek in den U-Ausschuss geladen worden. Aus seiner Sicht habe sich die CSI sehr um Aufklärung bemüht, der frühere Hypo-Chef Kranebitter sei aber an der Aufarbeitung nicht interessiert gewesen und habe diese als „lästiges Beiwagerl“ gesehen. Kritik an Griss kam auch von Havranek. Sie habe mit ihm nie gesprochen, obwohl er die umfassendste Datenaufarbeitung erstellt hatte. Außerdem habe Griss Statements abgegeben über „Dinge, von denen sie nichts versteht“.

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