Papst kann sich Frauen als Diakoninnen vorstellen

Politik / 12.05.2016 • 22:32 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Der Papst macht neue Hoffnungen auf Reformen.  Foto: AFP
Der Papst macht neue Hoffnungen auf Reformen. Foto: AFP

Franziskus ist offen für die Einsetzung einer entsprechenden Prüfungskommission.

rom. Papst Franziskus will prüfen lassen, ob Frauen in der katholischen Kirche als Diakone dienen könnten. Er sei willens, dazu eine Kommission einzusetzen, erklärte das Kirchenoberhaupt am Donnerstag. Für die katholische Kirche wäre dies eine bedeutsame Neuerung.

Keine Priester

Diakone unterstützen in katholischen Gemeinden in der Regel den Pfarrer. Sie werden geweiht und übernehmen geistliche Aufgaben. Sie dürfen zum Beispiel Ehen schließen, Kinder taufen, Begräbnisse abhalten und predigen. Sie dürfen allerdings nicht die Heilige Messe zelebrieren. Bisher dürfen nur Männer Diakone werden; im Gegensatz zu Pfarrern dürfen sie verheiratet sein. Beobachter werteten die Äußerungen des Papstes als erstes Zeichen, dass die katholische Kirche sich dem Gedanken öffnet, Frauen in geweihten Ämtern zuzulassen. Der Papst machte bei einem Treffen mit rund 900 Oberinnen von Ordensfrauen aber keine Andeutung, dass Frauen als Priester geweiht werden könnten.

Er sagte lediglich auf eine Frage nach der Einsetzung einer Prüfungskommission, er sei für die Idee offen. „Es scheint mir nützlich, eine Kommission zu haben, die auch dies klären kann“, sagte er laut „National Catholic Reporter“. Er wies darauf hin, dass die Diakoninnen im frühen Christentum nicht geweiht wurden. Doch wolle er die Glaubenskongregation bitten, Studien zu dem Thema auszuwerten. Zudem will er von dem für die Liturgie zuständigen Vatikangremium Informationen erbitten, warum Frauen in der Messe nicht predigen dürfen. Die Organisation für die Ordinierung von Frauen lobte die Bereitschaft des Papstes zur Gründung der Kommission als „großen Schritt für den Vatikan“.

Erneut kam es im ganzen Land zu Protesten. Foto: AFP
Erneut kam es im ganzen Land zu Protesten. Foto: AFP

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