IS-Hochburgen im Irak und in Syrien im Visier

Politik / 30.05.2016 • 22:42 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Am Montag hat der Angriff auf die vom IS kontrollierte irakische Stadt Falluja begonnen.  Foto: Reuters
Am Montag hat der Angriff auf die vom IS kontrollierte irakische Stadt Falluja begonnen. Foto: Reuters

Angriff auf Falluja im Irak. Gespräche über einen Spezialeinsatz in Syrien.

bagdad, antalya. (VN) Unterstützt von der US-Luftwaffe hat das irakische Militär am Montag mit der Erstürmung von Falluja, einer Hochburg der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS), begonnen. Die Türkei bot den USA unterdessen an, Truppen für einen gemeinsamen Spezialeinsatz gegen den IS in Syrien zu stellen.

Tausende eingeschlossen

Irakische Soldaten hätten im Morgengrauen damit begonnen, von der südlichen Ecke aus in Falluja – einer Stadt 65 Kilometer westlich von der Hauptstadt Bagdad gelegen – vorzurücken, wie ein Kommandant einer Spezialeinheit mitteilte. Der IS beschoss die Regierungstruppen den Angaben zufolge mit Granatwerfern.

Die Offensive auf das vom Militär eingekesselte Falluja hatte vor einer Woche begonnen. Die Truppen griffen den IS dabei vor allem in den Außenbezirken Fallujas an. Zehntausende Zivilisten werden noch in der Stadt vermutet. Laut Vereinten Nationen hindert der IS die verbliebenen Bewohner daran, die Stadt zu verlassen. Falluja ist nach Mossul die wichtigste Bastion der sunnitischen Extremisten im Irak.

Anschläge in Bagdad

Gleichzeitig schlugen in Bagdad mehrere IS-Selbstmord­attentäter zu. Im schiitisch geprägten Viertel Schaab rammte ein Angreifer seinen sprengstoffbeladenen Wagen in einen Kontrollposten des Militärs nahe einem Markt. Acht Zivilisten und drei Soldaten kamen ums Leben, 14 wurden verletzt. Ein weiterer Attentäter sprengte sich auf einem Markt im schiitischen Stadtteil Sadr City in die Luft, tötete drei Menschen und verletzte zehn.

In Syrien hat der IS ebenfalls große Landesteile eingenommen. Hier laufen derzeit nach türkischen Angaben Gespräche mit den USA über einen gemeinsamen Spezialeinsatz mit dem Ziel, den Dschihadisten eine Nachschubroute für Kämpfer aus der Türkei abzuschneiden. Zudem sollte in der Region eine zweite Front eröffnet werden, um von dort auf die IS-Hochburg Raqqa vorzurücken, gab der türkische Verteidigungsminister Mevlüt Cavusloglu bekannt. Sein Land werde sich aber nur anschließen, wenn keine Kämpfer der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) beteiligt würden. Ankara ist die Zusammenarbeit der USA mit den Kurden ein Dorn im Auge.

Aktivisten zufolge verstärkt ein von den USA unterstütztes syrisches Milizen-Bündnis zudem seine Offensive gegen den IS bei Raqqa. Die SDF habe die Region von Tabqa ins Visier genommen, berichteten die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und ein Kurden-Vertreter. Taqba liegt 60 Kilometer westlich von Raqqa, der de-facto-Hauptstadt des IS in Syrien.

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