Krisengespräch in Berlin

Politik / 31.05.2016 • 23:04 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Zwischen den beiden war die Stimmung schon besser.  Reuters
Zwischen den beiden war die Stimmung schon besser. Reuters

Deutsche Kanzlerin Merkel berät sich nach Verstimmungen mit CSU-Chef Seehofer.

berlin. Zwischen CDU und CSU in Deutschland knirscht es wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Angesichts der massiven Verstimmungen verabredeten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer zu einem Krisengespräch unter vier Augen. Es fand am Dienstagabend vor den Beratungen der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder über die Zukunft der Energiewende statt.

Zankapfel Asylpolitik

Vor allem die Flüchtlingspolitik von Merkel hat die Schwesterparteien entzweit. Angesichts der Wahlerfolge der rechtspopulistischen AfD werfen Seehofer und andere ranghohe CSU-Politiker der Kanzlerin vor, mit ihrem Kurs die Union nach links zu verschieben und konservative Stammwähler zu verprellen. Auch einen eigenständigen Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr schlossen CSU-Vertreter nicht aus. Wie massiv der Konflikt zwischen der CDU und der bayrischen Schwester CSU inzwischen ist, zeigt der Streit um die geplante Klausur der Unionsparteien am 24. und 25. Juni. Dort soll eine Annäherung stattfinden, doch nicht einmal auf den Ort können sich beide Seiten einigen. Entscheiden sollen das nun Merkel und Seehofer.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung hatte sich Seehofer in der CSU-Vorstandssitzung am Montag beklagt, dass Teile der CDU die bayrische Schwesterpartei nicht als politischen Partner akzeptieren würden. Bayerns Ministerpräsident sagte demnach, es gebe in der CDU mittlerweile Kräfte bis hinein ins Kanzleramt, die CSU als Fehlkonstruktion der Nachkriegszeit darstellen, die die korrigiert werden müsse. Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) äußerte sich besorgt über den Zustand der Union. Unterschiedliche Auffassungen seien zwar Teil der gemeinsamen Geschichte von CDU und CSU, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Dienstag. „Aber jetzt ist ein Zustand erreicht, der der Union im Ganzen schadet.“

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