US-Präsident kann sich nicht an Russland-Treffen erinnern

washington Donald Trump hat offenbar Erinnerungslücken: Die Inhalte eines Treffens seines Wahlkampfteams im März 2016, an dem unter anderem der vom FBI der Lüge überführte Trump-Berater George Papadopoulos teilgenommen hatte, seien ihm nicht mehr bewusst, sagte Trump am Freitag in Washington vor dem Auftakt seiner fast zweiwöchigen Reise nach Asien. „Ich kann mich nicht mehr an besonders viel erinnern“, sagte der Präsident.
Aus Gerichtsunterlagen geht unter anderem hervor, dass Papadopoulos bei der Unterredung ein Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen hatte. Die Dokumente zeigen zudem, dass Papadopoulos aus dem Trump-Team den Auftrag zu einer Reise nach Russland erhalten hatte. Diese fand aber nie statt. CNN berichtete, dass auch Trump-Schwiegersohn und Präsidentenberater Jared Kushner mehr und mehr ins Visier der FBI-Ermittler rückt. Kushner habe in den vergangenen Wochen Unterlagen an das Büro von Sonderermittler Robert Mueller übergeben. Insbesondere soll Kushners Rolle bei der Entlassung von FBI-Chef James Comey beleuchtet werden. Ins Zwielicht kam erneut auch Justizminister Jeff Sessions. Trump-Gefolgsmann Carter Page hatte vor einem Kongressausschuss erklärt, er habe Sessions 2016 über seine Reise nach Russland informiert. Diese Kenntnisse hatte Sessions in Kongressanhörungen jedoch nicht offengelegt.
An Bord der Air Force One flog Trump am Freitag gemeinsam mit seiner Frau Melania zunächst nach Hawaii, ehe es dann nach Tokio weitergeht. In Japan will er mit Ministerpräsident Shinzo Abe und Kaiser Akihito zusammentreffen. Weitere Stationen sind China und Südkorea, wo Trump unter anderem die Krise auf der koreanischen Halbinsel besprechen will. In Vietnam und auf den Philippinen wird er an wichtigen Gipfeltreffen der Asien-Pazifik-Region teilnehmen.
