Trump fordert Nordkorea zu einem „Deal“ auf

Beim Südkorea-Besuch schlägt der US-Präsident neue Töne an.
seoul Mit Blick auf die Krise um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm hat sich US-Staatschef Donald Trump in Seoul auffällig zurückgehalten. Er sehe Fortschritt und gewisse Bewegungen, erklärte Trump am Dienstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-In. Die diplomatisch isolierte Führung in Pjöngjang rief der US-Präsident dazu auf, an den Verhandlungstisch zu kommen und einen „Deal“ abzuschließen. Ins Detail gehen wollte er nicht, auch äußerte er sich nicht zur Frage nach direkten Gesprächen.
Vorsichtiger Optimismus
Erneut erklärte Trump, die USA würden wenn notwendig die volle Bandbreite militärischer Mittel nutzen. „Wir haben viele Dinge in Position, von denen wir bei Gott hoffen, dass wir sie nie einsetzen müssen“, sagte der Republikaner. Wörtlich verwies er auf mehrere Flugzeugträger und ein Atom-U-Boot. Seine Rhetorik war aber deutlich abgemildert, hatte er Nordkorea doch in der Vergangenheit schon mit „Feuer und Wut“ und der vollständigen Vernichtung gedroht. „Letztlich wird alles klappen. Es klappt immer. Es muss klappen“, äußerte Trump Zuversicht.
Auch Moon betonte, die USA und Südkorea würden eine friedliche Lösung des Atomstreits anstreben. Trump und er stimmten in der Ansicht überein, dass der Druck auf die Führung in Pjöngjang verstärkt werden müsse. Die USA und ihre Verbündeten könnten Nordkorea eine bessere Zukunft anbieten, erklärte der linksliberale Politiker. Ein weiteres Thema des Treffens war der Ausbau der südkoreanischen Verteidigungsfähigkeiten. Mit Trump habe er eine Einigung erzielt, wonach Südkorea die Obergrenze für die Nutzlast seiner Raketen komplett aufheben könne, sagte Moon. „Wir einigen uns auch darauf, sofort Verhandlungen über die Entwicklung und die Beschaffung der modernsten militärischen Überwachungssysteme durch Südkorea aufzunehmen.“
Nach Gesprächen in Japan war Trump zu dem zweitägigen Staatsbesuch in Südkorea eingetroffen. Dabei wird er unter anderem von Außenminister Rex Tillerson begleitet. Die Spannungen in der Region haben sich nach zahlreichen nordkoreanischen Raketentests seit Anfang des Jahres und dem sechsten Atomtest des Landes im September deutlich verschärft. Der US-Präsident rief China und Russland erneut dazu auf, ihren Einfluss in Nordkorea geltend zu machen. Es sei zwingend nötig, dass die UN-Sanktionen gegen das Land vollständig umgesetzt würden, sagte Trump. Gleichzeitig fand er auch lobende Worte: „Chinas Präsident Xi Jinping war sehr, sehr hilfreich.“ Heute, Mittwoch, wird der US-Staatschef in Peking erwartet, der dritten Station seiner fast zweiwöchigen Asienreise.
„Letztlich wird alles klappen. Es klappt immer. Es muss klappen.“