Kopf wäre gerne im Kader geblieben

Enttäuschung über die Entscheidung zum Nationalratspräsidium.
Wien Der bisherige Zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf ist enttäuscht. Denn nicht er, sondern die Noch-ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger übernimmt das zweithöchste Amt im Staat. 57 Abgeordnete sprachen sich im ÖVP-Parlamentsklub am Mittwoch für ihre Nominierung zur Nationalratspräsidentin aus. Ein Mandatar enthielt sich der Stimme. Vier wählten Kopf – obwohl er selbst nicht für den Posten kandidierte.
ÖVP-Obmann Sebastian Kurz verteidigte die Nominierung Köstingers, die zuvor für Kritik gesorgt hatte. Die Kärtnerin sei eine erfahrene Politikerin, die die Funktion gut ausfüllen werde, sagt er. Die Kritik hingegen reichte vom Vorwurf, dass Köstinger noch nie als Mandatarin im österreichischen Parlament tätig war, bis zum Gerücht, dass sie das Amt nur vorübergehend bekleiden könnte, um später in die ÖVP-FPÖ-Regierung zu wechseln. Kopf akzeptiert die Entscheidung: „Letzten Endes ist es Sache des Chefs.“ Seine Enttäuschung verhehlt der Altacher aber nicht. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass Kopf zurückstecken muss. Immer wieder wurde er etwa als Kandidat für das Wirtschaftsressort gehandelt. Auch 2008 reichte es nicht für die Regierung. Kopf erhielt den Posten des Klubobmanns. Nach der Wahl 2013 musste er diesen wieder abgeben und rückte ins Präsidium auf. Nun wäre er gerne geblieben. Das wird ihm aber verwehrt: „Man kommt sich ein bisschen vor, wie der Stammspieler einer Fußballmannschaft, dem der Trainer vor dem Europacupfinale sagt, dass er nicht im Kader ist“, sagt Kopf. Künftig wird er die Funktion des Finanzsprechers und voraussichtlich den Vorsitz im Finanzausschuss übernehmen. VN-ebi
„Es ist ein bisschen wie beim Stammspieler, der erfährt, dass er nicht im Kader ist.“