Tausende fordern Freilassung von Ex-Ministern

barcelona Tausende Unabhängigkeitsbefürworter haben bei einem Generalstreik in Katalonien die Freilassung der inhaftierten separatistischen Politiker gefordert. Die Demonstranten riefen am Mittwoch vor dem Regierungssitz in Barcelona „Freiheit“ und „Unabhängigkeit“. Das spanische Verfassungsgericht setzte die einseitige Unabhängigkeitserklärung Kataloniens unterdessen außer Kraft. Das Urteil am Mittwoch war erwartet worden, da das Gericht bereits das Referendum zur Loslösung von Spanien untersagt hatte. An der Abstimmung am 1. Oktober hatten sich rund 40 Prozent der katalanischen Wahlberechtigten beteiligt. Diese stimmten mit klarer Mehrheit für eine Unabhängigkeit. Nach der Unabhängigkeitserklärung des katalanischen Parlaments Ende Oktober hatte die spanische Regierung die Regionalregierung abgesetzt und die Verwaltung der autonomen Region übernommen.
Acht Ex-Angehörige der Regierung sitzen in Untersuchungshaft. Regionalpräsident Carles Puigdemont und vier weitere Politiker setzten sich nach Belgien ab. Trotz eines europäischen Haftbefehls sind die fünf in Belgien auf freiem Fuß, müssen aber eine Auslieferung befürchten. Der Antrag Spaniens wird derzeit von der belgischen Justiz geprüft. Allen Politikern wird Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Gelder vorgeworfen.
