Putin wirbt bei Treffen mit Erdogan für Syrien-Lösung
Sotschi Im Syrien-Konflikt hat der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan für seine gemeinsame Erklärung mit den USA geworben. Darin gehe es unter anderem darum, die Terrormiliz IS endgültig zu besiegen und die syrische Souveränität zu wahren, sagte Putin nach rund vierstündigen Gesprächen mit Erdogan am Montagabend in Sotschi. Russland und die USA hatten das Papier am Rande des Apec-Gipfels in Vietnam am Wochenende aufgesetzt. Erdogan hatte die Erklärung vor dem Treffen kritisiert. Wenn es für Syrien keine militärische Lösung gebe, wie es in dem Papier heiße, dann sollten Russland und die USA auch ihre Truppen von dort abziehen. Nun sagte Erdogan lediglich, die Türkei halte die Erklärung für wichtig.
Putin und Erdogan sprachen sich für weitere Bemühungen um eine politische Lösung des Syrien-Konflikts aus. Einen geplanten Kongress der Völker Syriens thematisierten die beiden Staatschefs in der Pressekonferenz nicht. Russland will auf diesem Kongress über eine Nachkriegsordnung für das in weiten Teilen zerstörte Land beraten lassen. Dazu soll allerdings auch die syrische Kurdenpartei PYD eingeladen werden, die von Ankara als Teil der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK bekämpft wird.
Neben der Syrien-Krise nutzten Putin und Erdogan ihr Treffen für einen neuerlichen Schulterschluss in Handelsfragen. Nach der langen Eiszeit betonte Erdogan mehrmals, dass er die Verbesserung der Beziehungen begrüße und dankte seinem „geehrten Freund“ Putin für die Gastfreundschaft. Ebenfalls Thema war das geplante Atomkraftwerk Akkuyu in der Türkei, an dessen Bau der russischen Konzern Rosatom beteiligt ist.