Wien Der ÖGB hat am Dienstag vor den kolportierten schwarz-blauen Plänen zur Zusammenlegung von Sozialversicherungsträgern gewarnt. In einer Aussendung war von einer Zerschlagung und dem Aushebeln der Selbstverwaltung und damit der Sozialpartnerschaft die Rede. Dies laufe ausschließlich auf stärkere parteipolitische Einflussnahme hinaus und sei sicher nicht im Sinne der Versicherten, hieß es seitens des ÖGB-Vorstands. „Das bisschen, das jetzt auf dem Tisch liegt, kann man bestenfalls als unausgegoren bezeichnen“, so ÖGB-Chef Erich Foglar.
Massiven Widerstand rufen die Pläne auch bei der Ärztekammer Vorarlberg hervor. Ärztekammerpräsident Michael Jonas appelliert an Landeshauptmann Markus Wallner, die Reißleine zu ziehen und ein Veto gegen eine Zentralisierung der Gebietskrankenkassen einzulegen. Er und Vizepräsident Burkhard Walla wiesen gestern darauf hin, dass „diese Zentralisierung dramatische Nachteile vor allem für die gesundheitliche Versorgung des ländlichen Raums“ bringen würde. „Wenn es statt der neun Gebietskrankenkassen nur noch eine Kasse für Unselbstständige gibt, hätte das für Vorarlberg verheerende Folgen“, befürchtet Jonas, der auch vor künftigen Geldflüssen in die defizitären Krankenkassen in Wien warnt.