Salzburg Astrid Rössler zieht die Konsequenzen. Nach dem Wahldebakel in Salzburg nahm die Grünen-Chefin am Montagabend den Hut. Der Parteivorstand hatte ihre Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Gleichzeitig wurde Rösler gebeten, ihre Funktion noch bis zur Landesversammlung im Juni auszuüben, um eine geordnete Übergabe zu ermöglichen.
Den ersten zweistelligen Verlust ihrer Parteigeschichte müssen die Grünen generell erst einmal verdauen. Dies auch, weil es gerade Astrid Rössler war, die der Partei bei der Finanzskandalwahl 2013 das beste Ergebnis der Grünen Parteigeschichte eingebracht hatte. Jetzt – nach einem Minus von 10,9 Prozentpunkten – sind sie wieder bei einem Stimmenanteil von 9,3 Prozent angelangt, damit aber keineswegs Schlusslicht in ihrer Partei. Das Kärntner Ergebnis vom März war viel schwächer, dort flogen die Grünen mit 3,1 Prozent aus dem Landtag. Aber auch im Burgenland, in Niederösterreich und der Steiermark fanden sie mit 6,4 bis 6,7 Prozent bei der letzten Landtagswahl um einiges weniger Zuspruch. Und auch landesintern sind 9,3 Prozent gar nicht so schlecht – sondern vielmehr das zweitbeste Ergebnis der Parteigeschichte. Um die drei Mandate, die sie jetzt noch halten und die ihnen den Klubstatus sichern, haben die Grünen einige Wahlen lang vergebens gekämpft.
Im Salzburger Landtag haben sie nun vier Sitze verloren. Auch Bundesebene kommt den Grünen eines ihrer letzten Mandate abhanden. Im Bundesrat zählt die Partei nur noch zwei Abgeordnete: Ewa Dziedzicaus aus Wien und David Stögmüller aus Oberösterreich. Sie sind mittlerweile fraktionslose Mandatare, haben doch die Grünen bereits nach der Tiroler Wahl ihren Klubstatus im Bundesrat verloren. Nun ist auch ihr Anfragerecht an die Bundesregierung weg.