Frühere Grünen-Abgeordnete Gabriela Moser verstorben

linz Die einstige Grünen-Abgeordnete Gabriela Moser ist nach längerer Krankheit verstorben. Das teilte die oberösterreichische Landespartei der APA am Dienstag mit. Moser wurde 64 Jahre alt. Sie hinterlässt einen Ehemann. Nach dem Ausscheiden ihrer einstigen Partei aus dem Nationalrat im vergangenen Jahr wechselte Moser beruflich zur Liste Jetzt ihres einstigen Parteikollegen Peter Pilz. Sie war dort Mitglied im Vorstand der politischen Akademie.
Buwog-Aufdeckerin
Moser galt als strebsame und hartnäckige Arbeiterin, die einen großen Anteil an der Aufklärung dubioser Geldflüsse im Umfeld der Buwog hat. So war sie es, die die Telefonprotokolle zwischen Karl-Heinz Grasser, Walter Meischberger und Ernst Karl Plech über eine parlamentarische Anfrage an die Öffentlichkeit brachte. Im September 2012 legte sie den Vorsitz in dem von ihr geprägten Untersuchungsausschuss zu Korruptionsaffären zurück. Die Oberösterreicherin saß von 1994 bis 2017, mit nur zwei Jahren Unterbrechung im Nationalrat. Themen der begeisterten Radfahrerin waren vor allem Verkehr, Telekommunikation und Bautenwesen. Moser war unter anderem an der Aufarbeitung des Skylink-Skandals und mehrerer Ungereimheiten bei den ÖBB beteiligt, etwa den riskanten Spekulationsgeschäften der Staatsbahn. Ihre politische Karriere hatte die AHS-Lehrerin für Deutsch und Geschichte in den 80er-Jahren gestartet, als sie in den Linzer Gemeinderat einzog. Ihr Engagement begründete sie mit der Luftverschmutzung in der oberösterreichischen Hauptstadt. Überhaupt war Moser in Eigenbeschreibung „penetrant grün“. Ihr Privatleben hielt die aus einer bürgerlichen Familie stammende Moser privat. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, selbst langjähriger Parteichef der Grünen, würdigte Moser als „ganz außergewöhnliche Frau und Politikerin“. Auch die grüne Bundespartei trauerte um ihre frühere politische Wegbegleiterin. „Wir müssen heute den Verlust einer engagierten Politikerin, einer passionierten Aufdeckerin und vor allem einer guten Freundin hinnehmen“, schrieb Bundessprecher Werner Kogler. „Ich bin einfach nur traurig“, teilte Pilz, Gründer der Liste Jetzt, mit.
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