Pensionsreif zwischen 59 und 61,5 Jahren

Politik / 24.03.2019 • 22:16 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Männer, die 2018 in Pension gingen, erhalten im Schnitt 2270 Euro, Frauen 1290. APA
Männer, die 2018 in Pension gingen, erhalten im Schnitt 2270 Euro, Frauen 1290. APA

Das Pensionsantrittsalter in Österreich steigt weiter.

Wien Das Pensionsantrittsalter steigt weiter. Im Vorjahr sind in Österreich die Männer durchschnittlich mit 61,3 Jahren in Pension gegangen, die Frauen mit 59,3 Jahren. Im Jahr 2017 war das Antrittsalter noch bei 60,9 und 59 Jahren gelegen. In den letzten zehn Jahren ist das Antrittsalter bei Männern im Schnitt um 2,6 Jahre und bei Frauen um 2,3 Jahre gestiegen. Das geht aus den jüngsten Zahlen der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) hervor.

Pensionsschere weit geöffnet

PVA-Obmann Manfred Anderle freut sich über die Entwicklung und kündigt weitere Bemühungen an: “Um das weiter zu forcieren, sind die medizinischen Maßnahmen, die in den eigenen Einrichtungen der PVA erbracht werden, wichtig.”

Die durchschnittliche Pensionshöhe jener Männer, die 2018 ihre Pension angetreten haben, lag bei 2268,40 Euro. Das waren um 42,81 Euro mehr als im Jahr davor. Bei den Frauen ist die durchschnittliche Pensionshöhe im Vorjahr um 72,63 Euro auf 1292,05 Euro gestiegen. Anderle konstatiert zwar eine positive Tendenz der Pensionshöhen, er gesteht aber zu, dass die Kluft zwischen der durchschnittlichen Pensionshöhe einer Frau und eines Mannes noch immer enorm groß sei. “Um hier eine Verbesserung zu erzielen, ist es notwendig, die Teilzeitbeschäftigung zu minimieren. Denn sie betrifft in erster Linie Frauen und wird nicht immer freiwillig praktiziert. Eine ausreichende Anzahl an Kinderbetreuungsplätzen ist entscheidend für eine Wahlfreiheit. Gleichzeitig muss natürlich auch die Schere bei der Bezahlung verringert werden”, fordert der PVA-Obmann. Anderle sagt auch: “Das Umlageverfahren ist und wird auch in Zukunft die sicherste und stabilste Form des Schutzes gegen Altersarmut sein.” Im Vorjahr hat sich der Verhältnis von Versicherten zu Pensionisten leicht entspannt. 2017 sind auf 1000 Versicherte 585 Pensionisten gekommen, im Vorjahr waren es 575. Die Zahl der Pensionen insgesamt ist von Dezember 2017 auf Dezember 2018 um etwas mehr als 20.000 auf 1.965.991 angewachsen.

“Keine Aussagekraft”

Für Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker haben die von der PVA veröffentlichten Pensionszahlen keine Aussagekraft. Er begründet seine Kritik damit, dass der Anteil der Ersatzzeiten höher sei als früher und zugleich die Beitragszeiten nahezu stagnieren. Außerdem habe die PVA das Rehabilitationsgeld nicht ausgewiesen und Pensionsantritte unter 50 Jahren herausgerechnet. Ehrlichkeit sei auch deswegen wichtig, weil das Pensionssystem Reformen brauche, meint Loacker.

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